Wen die Götter vernichten wollen… Bericht über die Konferenz des Schiller-Instituts

Vertreter von Regierungen, gewählte Mandatsträger, Wissenschaftler, Ökonomen, Landwirte, Fachleute des öffentlichen Gesundheitswesens, pensionierte Militärs und Geheimdienst offiziere sowie Musiker aus der ganzen Welt kamen am 26. 27.6. zur Internetkonferenz des Schiller-Instituts „Für das Gemeinwohl aller, statt dem Nutzen Weniger!“ zusammen. Zweck der Konferenz war es, die existentielle Krise, mit der die Menschheit heute konfrontiert ist, zu analysieren und darüber zu beraten, wie die Welt für ein neues Paradigma gewonnen werden kann, das frei von Geopolitik und Malthusianismus ist und auf „Frieden durch Entwicklung“ basiert. Einer nach dem anderen dankten diese „Weltbürger“ dem Schiller-Institut und seiner Gründerin und Vorsitzenden Helga Zepp-LaRouche für die Initiative zu der Konferenz und betonten, man müsse die Videos und Mitschriften so weit wie möglich verbreiten.

Das Thema des ersten Konferenzabschnitts lautete: „Wen die Götter vernichten wollen: ein Krieg gegen Rußland und China ist schlimmer als verrückt“. Zepp-LaRouche betonte in ihrer Eröffnungsrede, diese Vortragsrunde finde genau zum richtigen Zeitpunkt statt. Wenige Tage zuvor hatte Großbritannien interveniert, um den kleinen, aber entscheidenden Fortschritt des Biden-Putin-Gipfels zu sabotieren, wo beide das Versprechen erneuerten, das die Präsidenten Reagan und Gorbatschow auf ihrem Gipfel 1985 gegeben hatten: „Ein Atomkrieg kann nicht gewonnen werden und darf niemals geführt werden.“ Die absichtliche Entsendung eines Kriegsschiffs in russische Gewässer sei ein weiteres Beispiel für das Bestreben des Britischen Empire, die USA in einen militärischen Konflikt mit Rußland hineinzuziehen, und zeige, wie leicht solche bösartigen Aktionen einen Krieg und sogar einen Atomkrieg auslösen könnten.

Sie blickte zurück auf die Bemühungen ihres verstorbenen Ehemanns Lyndon LaRouche und seiner Bewegung im letzten halben Jahrhundert, den malthusianischen Wahnsinn zu beenden und Lösungen zu entwickeln, um die großen Nationen und Kulturen der Welt in einer neuen Weltordnung zu vereinen, die auf Menschenwürde, wissenschaftlicher Zusammenarbeit und ästhetischer Bildung basiert. Hätte man auf ihren Mann gehört, wäre die sich anbahnende globale Katastrophe vermieden worden, und auch heute noch müsse man für jede Lösung „auf die weisen Worte von Lyndon LaRouche hören“.

Im Verlauf der Konferenz verwies Zepp-LaRouche mehrfach auf die Grundidee des von ihr und der ehemaligen Leiterin der US-Gesundheitsdienste Dr. Joycelyn Elders gegründeten „Komitees für den Zusammenfall der Gegensätze“ (Coincidentia Oppositorum): daß der Aufbau moderner öffentlicher Gesundheitseinrichtungen in allen Nationen notwendig ist, um die Pandemie zu beenden und künftige Pandemien zu verhindern -ein Problem, das jeden Menschen auf der Welt betrifft –, daß dafür aber auch alle anderen Aspekte der Infrastruktur berücksichtigt werden müssen, die ein modernes Gesundheitssystem erfordert, wie sauberes Wasser, Energie und Verkehr.

Eine Alternative zur unipolaren „regelbasierten Ordnung“

Danach sprach Dr. Andrej Kortunow, Generaldirektor des Russischen Rates für Internationale Angelegenheiten – der führenden Denkfabrik, die dem Außenministerium angegliedert ist – über das Thema: „Hat der Genfer Gipfel die Beziehungen zwischen den USA und Rußland verändert?“ Angesichts der Angriffe auf Rußland aus den USA, auch aus der Regierung heraus, seien die Erwartungen vor dem Gipfel gering gewesen. Aber die gemeinsame Bekräftigung, daß ein Atomkrieg nicht zu gewinnen sei und nicht geführt werden dürfe, und die Vereinbarung, Gespräche auf hoher Ebene über Rüstungskontrolle, Cyber-Krieg und andere Themen zu führen, weckten Hoffnung auf verbesserte Beziehungen. Dennoch werde es ohne neue Ideen, jenseits „konventioneller Weisheiten“, keinen Fortschritt geben, und dafür sei die Konferenz des Schiller-Instituts sehr geeignet.

In dieser strategischen Diskussionsrunde sprach auch Atul Aneja, Redakteur von IndiaNarrative, aus indischer Sicht über die Notwendigkeit eines Engagements zwischen Indien, Rußland und China bei der Bewältigung der globalen Krise. Der US-Oberst a. D. Richard H. Black, ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung der US-Armee, sprach über „Die Beziehungen zwischen den USA und China: ein Weg zur Kriegsvermeidung und Kooperation“. Er prangerte die sinnlosen Angriffe auf China durch Kongreß, Medien und Institutionen in den USA an. Ihm folgte Ray McGovern, ein ehemaliger CIA-Rußland- Experte und Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), der die jüngsten Provokationen der USA und Großbritanniens gegen Rußland analysierte, die Biden und vielleicht einige seiner Berater veranlaßten, den Gipfel mit Putin anzustreben. Er befaßte sich besonders damit, wie verrückt es wäre, heute einen Weltkrieg zu führen.

Die Wissenschaft des Klimawandels und die Notwendigkeit der Kernenergie

Der zweite Konferenzabschnitt wurde von Jason Ross, wissenschaftlicher Berater des Schiller-Instituts, eingeleitet. Er erklärte eingangs, der Schlüssel zu wirtschaftlicher Entwicklung und Produktivität in Lyndon LaRouches Konzept der physischen Ökonomie sei die grundlegende Infrastruktur, die in Infrastruktur-Plattformen organisiert ist.

Heute „ist die zentralste Komponente einer Infrastruktur-Plattform zweifellos die Energie. Die Freisetzung der chemischen Energie in der Kohle durch die Dampfmaschine, die diese in Bewegung umwandelte, löste die Industrialisierung der Welt aus, eine neue Ära für die Menschheit in der Wirtschaft insgesamt, was zur Verlängerung der Lebenserwartung um zwei Dutzend Jahre führte…

„Die Kraft des Atomkerns ist noch nicht voll entwickelt, bei weitem nicht! Aber sie zeigt uns das Potential für Energieniveaus, die um viele Größenordnungen höher sind als das, was durch Elektrizität auf chemischer Basis oder Wind oder Sonnenkollektoren oder ähnliches erreichbar ist. Potentiell würde die Kernfusion unsere Beziehung zur Welt um uns herum in einer Weise verändern, die vom Umfang und Potential her nur mit der Entwicklung der Dampfmaschine vergleichbar wäre.“

Aber gerade die Energie werde angegriffen vom erweiterten militärisch-industriellen Komplex mit Komponenten wie Kongreß, Geheimdienst, Medien, Hochschulen, Denkfabriken. „Man sagt uns, der Planet wäre bedroht durch die Geißel des Klimawandels, verursacht durch die böse und unkontrollierte Nutzung fossiler Brennstoffe durch den Menschen, die – so sagt man uns – enorme Mengen von Kohlendioxid in die Atmosphäre schleudern. Und daß diese fossilen Brennstoffe, die unverzichtbar waren, um das Leben der Menschen um Jahrzehnte zu verlängern, im wesentlichen sofort auslaufen müssen. Und wenn Sie nicht damit einverstanden sind, heißt es: ,Wie könnt ihr es wagen!‘“

„Man sagt uns, wissenschaftlich sei das geklärt, ohne Raum für weitere Diskussionen zu diesem Thema. Und selbst wenn wir die Wissenschaft nicht ganz verstehen, müßten wir den Regeln folgen. Aber so funktioniert Wissenschaft nicht! Wissenschaft ist ein Prozeß, sie ist Entwicklung, sie ist Entdeckung. Was wir also in dieser Sitzung erörtern werden, sind der Zusammenhang zwischen unserem Wirtschaftswachstum und der Entwicklung der Biosphäre als Ganzes, die enormen Mengen an Energie, die die Welt benötigt, und die klaffenden Löcher in der angeblichen Wissenschaft des Klimawandel-Alarmismus.“

Die niederen Beweggründe des Klima-Schwindels

Nach dieser Einführung war die erste Rednerin Megan Dobrodt, Präsidentin des amerikanischen Schiller-Instituts, die ihren Vortrag in Anlehnung an Lyndon LaRouches Wirtschaftslehre betitelte: „Warum das Universum mehr Menschen braucht“. Sie demonstrierte diese These auf der Grundlage von Wladimir Wernadskijs bahnbrechenden Arbeiten über die Evolution des Planeten und des kognitiven Lebens sowie von LaRouches Wissenschaft der physischen Ökonomie.

Es folgte eine beeindruckende Liste internationaler Redner, die die apokalyptischen Vorhersagen der „Klimawandel-Lobby“ widerlegten und ein Ende der malthusianischen Kampagne gegen fossile Brennstoffe forderten:

  • Kelvin Kemm, südafrikanischer Atomphysiker und ehemaliger Vorsitzender der Nuclear Energy Corporation of South Africa, über „Eine Herangehensweise des Ingenieurs an Energie und „Erneuerbare“,
  • Emanuel Höhener, Beratender Ingenieur im Energiesektor, Vorsitzender der Schweizer Denkfabrik Carnot-Cournot-Netzwerk, über „Das Schweizer ,Nein‘-Votum zum neuen CO2-Gesetz“,
  • Prof. Augustinus Berkhout, niederländischer emeritierter Professor für Geophysik und Präsident der Climate Intelligence Group, über „Die gute Nachricht über CO2“, -Prof. Horst-Joachim Lüdecke, deutscher Physiker und emeritierter Professor der Universität des Saarlandes für Technik und Wirtschaft, über „Klimazyklen und globale Erwärmung“, -Prof. Nicola Scafetta von der Fakultät für Erd-, Umwelt- und Rohstoffwissenschaften an der Università degli Studi di Napoli Federico II über „Warum die Klimamodelle nicht funktionieren“,
  • Dr. Ben Greenspan, Direktor des American Board of Science in Nuclear Medicine, ehemaliger Präsident der Society of Nuclear Medicine and Molecular Imaging, gab eine „Einführung in die Nuklearmedizin“,
  • Paul Driessen aus den USA, Berater des Committee For A Constructive Tomorrow (CFACT) und Autor eines Buches über Öko-Imperialismus, über „Der Betrug des Grünen New Deal von Biden und AOC: nicht nachhaltig, unbezahlbar, umweltschädlich, kohlenstoff-kolonialistisch“,
  • Dr. Vincenzo Romanello, Italien, Nuklearingenieur am Forschungszentrum Rez, Gründer von „Atoms for Peace“ in der Tschechischen Republik, über „Aufbau einer Atomkraft-Plattform für die Welt“.

Die dringende Aufgabe, das transatlantische Finanzsystem zu reorganisieren

Der dritte Konferenzabschnitt trug den Titel „Wiederholung von Weimar 1923: Weltweite Glass-Steagall-Bankentrennung
zur Verhinderung der Hyperinflation“. Zunächst sprachen Jacques Cheminade, Vorsitzender von Solidarité et Progrès in Frankreich, der EIR-Wirtschaftsredakteur Paul Gallagher (s. o.) und der EIR-Iberoamerika-Direktor Dennis Small, sowie zwei Amerikaner aus Kansas, der Rancher Mike Callicrate, der über die dringende Beendigung der Kartellisierung der Landwirtschaft sprach, und Landessenator Mike Thompson, der die katastrophalen Folgen der hastigen Energiewende in seinem Staat aufzeigte.

Den internationalen Blickwinkel lieferten der Ökonom Daisuke Kotegawa, ein ehemaliger leitender Beamter des japanischen Finanzministeriums, der sich mit den „Banken-Scheinstreßtests“ befaßte, der französische Ökonom und Jurist Marc Gabriel Draghi, der die Auswirkungen des Great Reset für Europa anprangerte, und Pedro Rubio, Präsident der Vereinigung der Beamten des Allgemeinen Rechnungshofs in Kolumbien, der die katastrophalen Folgen der Pandemie und des wirtschaftlichen Zusammenbruchs in Kolumbien beschrieb.

Die letzte Vortragsrunde, die dem „Zusammenfall der Gegensätze“ gewidmet war, war ein außergewöhnliches Zusammentreffen von US-Ärzten, pensionierten Militärs, eines russischen Diplomaten und Helga Zepp-LaRouche, die buchstäblich auf der Stelle eine internationale Allianz der Kräfte zusammenstellte, um den Aufbau moderner Gesundheitseinrichtungen in jedem Land zu beginnen.

Wir laden unsere Leser ein, die Videopräsentationen, die viele Grafiken enthielten, zu verfolgen, ebenso wie die lebhaften Diskussionen im Anschluß an die Reden: https://www.youtube.com/user/schillerinstitut. Deutsche Übersetzungen sind in Vorbereitung.

Print Friendly, PDF & Email