Schiller-Institut: Sanktionen gegen Syrien sofort aufheben!

Ist es nicht paradox, daß dieselben Politiker, die nicht müde werden, von Menschenrechten und westlichen Werten zu reden, sich trotz der schrecklichen Folgen der Erdbeben weigern, die mörderischen Sanktionen gegen Syrien aufzuheben? Dennoch erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, am 6.2. kaltschnäuzig, es wäre „kontraproduktiv“, wenn Washington der Assad-Regierung für humanitäre Hilfe die Hand reichen würde. Auch die EU erwägt keine Aufhebung der Strafmaßnahmen, obwohl diese verhindern, daß lebenswichtige Hilfsgüter und Geldspenden die betroffenen Gebiete erreichen.

Um die Bemühungen um Hilfe für Syrien zu unterstützen, veranstaltete das Schiller-Institut am 21.2. ein Internetforum mit Oberst a.D. Richard Black, ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung der US-Armee im Pentagon und ehemaliger Landessenator von Virginia, Vanessa Beeley, einer britischen Aktivistin und Autorin, die viel über und aus Syrien geschrieben hat, Marwa Osman, libanesische Autorin und Fernsehmoderatorin, Chandra Muzaffar aus Malaysia, Vorsitzender Internationalen Bewegung für eine gerechte Welt (JUST) und Helga Zepp-LaRouche. Den Mitschnitt finden Sie im Youtube-Kanal des Schiller-Instituts unter https://www.youtube.com/watch?v=-4zmzNa6UW0

Oberst Black gab am 7.2. ein kurzes Video-Statement ab, das auf der Webseite des Schiller-Instituts zu sehen ist. Er erklärt:

„Ich habe noch nie eine so barbarische Reaktion auf eine Tragödie gesehen, bei der Menschen in Aleppo in Syrien buchstäblich auf Betontrümmer blicken, ihr Leben geht zu Ende, sie erfrieren in der Kälte. Sie sind dort ohne Nahrung, ohne Wasser, und sie werden sterben. Gleichzeitig nutzt das US-Außenministerium die Gelegenheit, um wieder zu betonen, daß wir sauer sind, weil wir dem syrischen Volk unseren Willen nicht aufzwingen konnten.

Es war im Jahr 2020, als die Vereinigten Staaten die Syrien-Sanktionen verhängten, aus Wut darüber, daß Syrien die ISIS- und Al-Kaida-Terroristen zurückgeschlagen hatte, die von den Vereinigten Staaten unterstützt wurden und mit denen sie die Regierung stürzen wollten. Jetzt sieht das US-Außenministerium darin eine Gelegenheit, die Politik, Menschen verhungern und erfrieren zu lassen, die wir Syrien durch die grausamen Caesar-Sanktionen auferlegt haben, kaltblütig noch zu verschärfen.

Ich bin ziemlich angewidert von den Aktionen des Außenministeriums der Vereinigten Staaten. Es ist wirklich unwürdig für jede zivilisierte Nation, daß sie sich diesen Moment aussuchen, um sich an dem armen, leidenden syrischen Volk zu rächen.“

Print Friendly, PDF & Email