Bidens Wahlkampf vor großen Schwierigkeiten

Weniger als zwei Monate vor den Vorwahlen in Iowa, dem offiziellen Beginn des Präsidentschaftswahlkampfs 2024, gibt es für die Demokraten keine guten Nachrichten. Eine Umfrage nach der anderen zeigt, daß Präsident Biden hinter Donald Trump liegt, der wahrscheinlich der republikanische Kandidat wird, auch wenn gegen ihn vier Gerichtsverfahren mit 91 Strafanzeigen laufen. Die Umfrageergebnisse sind zwar knapp, aber das Problem für die Parteifunktionäre ist, daß eine Mehrheit mit Bidens Arbeit unzufrieden ist und sogar die Mehrheit der Demokraten wünscht, daß er nicht wieder kandidiert.

Ein Überblick über die jüngsten 17 Umfragen zeigt es deutlich: Bidens Zustimmungsrate ist auf 40% gesunken, 57% lehnen ihn ab. Seine Unterstützung unter den Arabisch-Amerikanern, die ihn 2020 zu 59% gewählt hatten, ist auf 17% gefallen, während Trump unter traditionellen demokratischen Wählern wie Hispanos und Afroamerikanern zulegt.

Strategen der Demokraten sagen, es sei noch zu früh, um in Panik zu verfallen. Für Biden sprächen zwei große Vorteile: eine starke Wirtschaft und seine „ruhige Hand“ in der Außenpolitik, besonders verglichen mit Trump. Sie übersehen zwei Dinge: Erstens leiden die meisten Amerikaner stark unter der Inflation und den hohen Zinssätzen, und in einigen Umfragen sagen mehr als zwei Drittel, daß sich die Wirtschaft in die falsche Richtung entwickelt. Und zweitens wird Bidens Außenpolitik – wie seine Unterstützung des Stellvertreterkriegs der NATO gegen Rußland in der Ukraine, seine Rückendeckung für Netanjahus erbarmungslosen Angriff auf die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen und seine Drohungen gegen den Iran und China – zunehmend als eine Katastrophe und Gefahr angesehen.

Die Unterstützung für den Ukraine-Krieg geht wegen der gescheiterten Gegenoffensive und der Korruptionsvorwürfe gegen das Selenskyj-Regime deutlich zurück. Und in Umfragen sind 56% der Befragten gegen Bidens uneingeschränkte Unterstützung für Netanjahu. Angesichts der von Woche zu Woche zunehmenden internationalen Anti-Kriegs-Demonstrationen könnte es bald unmöglich werden, Bidens Wiederwahlkampagne zu retten.

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