Wiedereinführung von Glass-Steagall ist oberste Priorität

Daß das Weltfinanzsystem kurz vor einem großen Knall steht, ist nicht mehr zu bezweifeln. Unter den Zentralbankchefs wird nur noch darüber diskutiert, wann sie ihn auslösen sollen. Nachdem die Federal-Reserve-Chefin Janet Yellen eine mögliche Beendigung des Liquiditätspumpens („Quantitative Erleichterung“, QE), die das System aufrechterhalten hat, ins Gespräch brachte, forderte der Wall-Street-nahe ehemalige Kongreßabgeordnete Barney Frank, derlei Entscheidungen – und den daraus folgenden Systemkollaps – auf die Zeit nach der Präsidentschaftswahl im November zu verschieben.

Frank ist nicht nur der Autor des berüchtigten „Dodd-Frank-Gesetzes“ – Obamas Pseudo-Bankenreform –, das den Wall-Street-Banken nach 2008 weiter die Spekulation ermöglicht hat, er ist auch finanzpolitischer Berater von Hillary Clinton, der in diese Position gebracht wurde, um eine Wiedereinführung der Glass-Steagall-Bankentrennung zu verhindern.

Aber die Bankentrennung ist angesichts des kommenden Systemzusammenbruchs der unverzichtbare erste Schritt. Lyndon LaRouche erklärte in einer Diskussion mit Mitarbeitern am 30.8. unverblümt: „Wenn man nicht Glass-Steagall als Ausgangspunkt einer solchen Instandsetzung des ganzen US-Finanz- und -Währungssystems umsetzt“ und dies auch in Europa tue, „dann werden unglaublich viele Menschen sterben. Darauf läuft es hinaus.“

Das war nicht metaphorisch gemeint. Die herrschenden Eliten geben deutlich zu verstehen, daß sie über Leichen gehen wollen, um zu versuchen, das System noch einmal zu retten. Besonders sichtbar ist das in Italien und in Deutschland.

LaRouche hat vier wesentliche Initiativen vorgeschlagen, mit denen sofort begonnen werden muß. Aber der Ausgangspunkt ist, das legitime Bankgeschäft von der Spekulation, welche die Einlagenbasis der Geschäftsbanken aufzehrt, zu trennen. In beiden Häusern des US-Kongresses liegen entsprechende Gesetzentwürfe vor, und LaRouche betonte, diese Gesetz müßten sofort und nicht erst nach der Wahl beschlossen werden. Dies erfordert eine Mobilisierung der Bürger und großer Institutionen, wie dem Gewerkschaftsdachverband AFL-CIO und Bürgerrechtsorganisationen, die für Glass-Steagall sind.

In Europa wurden sechs entsprechende Gesetzentwürfe im italienischen Senat eingebracht, das Schweizer Nationalrat hat sich dafür ausgesprochen, und sogar im Europaparlament wächst die Unterstützung für eine strikte Bankentrennung.

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