Westliche Regierungen fallen wie die Kegel

Was haben Boris Johnson, Mario Draghi und Kaja Kallas gemeinsam? Die Premierminister Großbritanniens, Italiens und Estlands waren die größten NATO-Kriegstreiber unter Europas Regierungschefs – und alle drei stürzen. Johnson ist als Parteivorsitzender und damit automatisch als Premierminister zurückgetreten und wartet nur noch, bis die Konservativen seinen Nachfolger wählen. Draghi wäre bereits ein „Ex“, würden nicht Staatspräsident Mattarella und die Finanzmärkte drängen, daß er einen verzweifelten letzten Versuch unternimmt, eine alternative Mehrheit zu finden. Kaja Kallas in Estland hat sich eine neue Mehrheit zusammengeflickt, nachdem die alte unter dem Druck der Wirtschaftskrise (22% Inflation) zerbrochen war, wird aber nicht lange durchhalten.

Was ist mit den anderen fanatischen Betreibern von Sanktionen gegen Rußland und Waffenlieferungen an das Kiewer Regime? Die niederländische Regierung ist durch einen Volksaufstand völlig gelähmt, und Emmanuel Macron muß sich mit dem neuen Parlament arrangieren, dessen Mehrheit gegen seine Politik ist.

Preisinflation, Energiekrise und nicht zuletzt die Angst vor dem großen Krieg – die verrückte Politik schlägt auf die Urheber zurück. Man kann an den berühmten Spruch von Bill Clintons Wahlkampfmanager James Carville 1992 erinnern: „It’s the economy, stupid“ – „Es ist die Wirtschaft, Dummerchen“: In Demokratien stürzen Regierungen durch Wirtschaftskrisen.

Die Nemesis ist am Werk. Nehmen wir Mario Draghi: Der Mann, der die Finanzsanktionen gegen Moskau eingefädelt hat (s. SAS 15-16/22) und dessen Quantitative Erleichterung hauptverantwortlich für die Inflation ist, stürzt nun über die Reaktion gegen seine eigene Politik.

Und die deutsche Regierung? Die ersten Risse in der Koalition zeigen sich, weil die FDP den vorläufigen Weiterbetrieb der letzten drei Atomreaktoren fordert, und laut einer neuen Umfrage lehnen über 60% der Deutschen ein Energieembargo gegen Rußland ab – der Anteil wird sicherlich noch steigen, wenn die Regierung wie angekündigt in den nächsten Wochen und Monaten Gas und Strom rationiert.

Die Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, hat erneut die Aufhebung der Sanktionen gefordert. Wenn den Regierungen wirklich etwas an den „westlichen Werten“ liegt, auf die sie sich berufen, sollten sie zugeben, daß die Sanktionen gescheitert sind und ihren eigenen Bürgern mehr schaden als Rußland, das seine Wirtschaft erfolgreich umstellt (s.u.).

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