Vizepräsident von Solidarité et Progrès entlarvt Tony Blair auf CGTN

Karel Vereycken, stellv. Vorsitzender der französischen Partei Solidarité et Progrès, gab in der Sendung „Asia Today“ des chinesischen englischsprachigen Senders CGTN ein dreiminütiges Live-Interview zur Lage in Afghanistan. Vereycken befürwortete die Bereitstellung humanitärer Hilfe für das Land, forderte jedoch die EU auf, „mit der Kriegspartei und der NATO zu brechen, die blutige Kriege in Ländern wie Afghanistan, Syrien und Libyen angezettelt haben, woraufhin Migranten das Land verlassen. Die EU sollte den ehemaligen britischen Premierminister Tony Blair und die Finanzinteressen hinter ihm öffentlich verurteilen. Blair, der uns in mehrere Kriege hineingelogen hat, besaß die Kühnheit zu behaupten, Bidens Entscheidung zur Beendigung endloser Kriege sei ,schwachsinnig‘.“

Zur Gefahr eines Aufschwungs des Extremismus durch die Taliban stellte Vereycken fest, die einzige wirksame Bekämpfung der Bedrohung durch Milizen bestehe in gegenseitiger wirtschaftlicher Entwicklung. „Das Schlimmste wäre jetzt, in eine Logik der Sanktionen gegen die Taliban zu verfallen. Wir können rote Linien ziehen, aber wenn wir wirklich wollen, daß sie sich positiv verhalten, dann ist es in unserem eigenen Interesse, ihnen bei der Entwicklung ihres Landes zu helfen.“

Die internationalen diplomatischen Bemühungen, u.a. der G20, sollten den Wiederaufbau grundlegender Infrastruktur in den Bereichen Energie, Verkehr und Wasserwirtschaft vorsehen. Den Opiumanbau auszumerzen und durch moderne Landwirtschaft zu ersetzen, sei ein weiteres Thema von gemeinsamem Interesse, ebenso wie das TAPI-Projekt für die Leitung von Erdgas aus Turkmenistan über Afghanistan und Pakistan nach Indien. „Wird das teuer? Man sollte die Menschen daran erinnern, daß die Kosten eines einzigen Kriegstages höher sind als die Kosten für die Ausbildung aller Kinder in Afghanistan während eines ganzen Jahres.“

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