Verschwörungstheorien und Freiheit für Assange

Nach dem Bekanntwerden des Stundin-Berichts twitterte der NSA-Whistleblower Edward Snowden am 27.6.: Das ist das „Ende der Anklage gegen Assange“. Der Enthüllungsjournalist Glenn Greenwald übernahm Snowdens Tweet und fügte hinzu: „Das sollte es sein.“ Anfang Juni hatte der UN-Sonderberichterstatter für Folter, Nils Melzer, die britische Regierung erneut aufgefordert, Assange freizulassen, er nannte dessen Inhaftierung „einen der größten Justizskandale der Geschichte“.

Zu einem verwandten Thema verfaßte Snowden am 29.6. einen aufschlußreichen Artikel über „Verschwörungstheorie und -praxis“ (https://edwardsnowden.substack.com/p/conspiracy-pt1). Er beginnt so: „Die größten Verschwörungen sind offen und notorisch – keine Theorien, sondern Praktiken, die sich in Gesetzen und Politik, Technologie und Finanzen ausdrücken.“ Dennoch würden sie von den herrschenden Mächten vertuscht. Aus Platzgründen können wir nur das folgende Zitat wiedergeben: „Es hat Jahre gedauert – acht Jahre und mehr im Exil –, bis mir klar wurde, daß ich den Kernpunkt verfehlt hatte: Wir reden über Verschwörungstheorien, um es zu vermeiden, über Verschwörungspraktiken zu sprechen, die oft zu einschüchternd, zu bedrohlich, zu total sind… Besonders verderblich ist die Art und Weise, wie falsche Verschwörungen ihre Anhänger davon entbinden, sich mit der Wahrheit zu beschäftigen.“

Print Friendly, PDF & Email