Tschernobyl und radioaktive Strahlung: Zeit, über die Fakten nachzudenken

Zum 30. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl las man wieder haarsträubende Geschichten über die Gefahren der Kernenergie und die lebensgefährliche Wirkung radioaktiver Strahlung auf den Menschen. Eine willkommene Ausnahme findet sich im Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Dort heißt es: „Nach Tschernobyl kursierten horrende Opferprognosen. Ein sehr geringes Risiko, multipliziert mit 600 Millionen Europäern, ergab Hunderttausende zusätzliche Krebsfälle – eine völlig fiktive Summe. Nicht ausgeschlossen, daß es keinen einzigen solchen Fall gibt. Man weiß es einfach nicht.“

Die Elite hinter der Ökolobby sträubt sich gegen wissenschaftliche Untersuchungen und wiederholt lieber Horrorszenarios, die nicht durch Fakten gestützt sind. Eine offizielle Studie des Wissenschaftlichen Ausschusses der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen der atomaren Strahlung (UNSCEAR) aus dem Jahr 2011 konnte nicht bestätigen, daß der Tschernobyl-Unfall höhere Krebsraten zur Folge hatte.

Der Spiegel zitiert den Leiter des Instituts für Molekulare Zellbiologie an der Universität Jena, Reinhard Wetzker: „Das herkömmliche Risikomodell ist nicht mehr zu halten. Es berücksichtigt nicht, daß die Zellen mit niedrig dosierter Strahlung ganz gut zurechtkommen.“

Der Spiegel berichtet über laufenden Forschungen in Deutschland, u.a. am Helmholtz-Zentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt, über die positiven Effekte von Radon auf das Immunsystem von Patienten mit chronisch entzündlichen Krankheiten. Vorläufige Forschungsergebnisse zeigen, daß schwach dosierte Radioaktivität unter dem Grenzwert von 100 Millisievert wahrscheinlich nicht so gefährlich ist, wie die Antiatomlobby behauptet. Und die durchschnittliche Strahlungsmenge nach dem Tschernobyl-Unfall lag deutlich unter 100 Millisievert.

Dagegen wird in diesem Jahr – für manche noch überraschender – eine ganz andere Beobachtung berichtet: „Und wer heute nach Tschernobyl reist, glaubt, ein Naturparadies zu betreten. Im Umkreis des eingesargten Unglücksreaktors gibt es wieder Wölfe und wilde Przewalski-Pferde; sogar Wisente und Luchse sind in die nun weitgehend menschenleeren Wälder eingewandert. Wahrscheinlich leben mehr Tiere in der Gegend als vor dem Unglück.

Print Friendly, PDF & Email