Tschadsee: China greift den von europäischen Sparfanatikern abgelehnten Plan auf

Die jahrzehntelangen Anstrengungen der Autoren des Wassergroßprojekts Transaqua und des Schiller-Instituts werden endlich von Erfolg gekrönt: Am 13.12. schlossen der chinesische Energiekonzern PowerChina, die internationale Kommission für das Tschadseebecken (LCBC) und die nigerianischen Behörden einen Vorvertrag für ein Projekt zur Umleitung von Wasser aus dem Kongobecken in den Tschadsee.

Das Vorhaben entspricht weitgehend den Vorgaben des Transaqua-Projekts, das in den 1970er Jahren vom italienischen Ingenieurbüro Bonifica entworfen wurde. Die Hauptziele sind, den Tschadsee wieder aufzufüllen und eine moderne Verkehrs-, Energie- und Agrarinfrastruktur für Zentralafrika zu schaffen.

Die Machbarkeitsstudie von PowerChina kann der Anfang davon sein, die gesamte Region wirtschaftlich auf eine neue Ebene zu heben und die Ursachen für kriminelle und terroristische Umtriebe, wie Boko Haram, zu beseitigen.

Laut einer Presseerklärung der LCBC sollen vier Potentiale untersucht werden: 1. Leitung von 50 Mrd. m3 Wasser jährlich in den Tschadsee über Dämme in der Dem. Rep. Kongo, der Republik Kongo und der Zentralafrikanischen Republik. 2. Erzeugung von bis zu 15-25 Mrd. kWh Strom aus Wasserkraft durch Massenbewegung des Wassers mittels der Schwerkraft., 3. Bewässerungszonen für Nutzpflanzen oder Viehzucht über ein Areal von 50-70.000 km2 in der Sahelzone, 4. eine erweiterte Wirtschaftszone mit neuer Infrastruktur für Landwirtschaft, Industrie, Verkehr und Stromerzeugung für bis zu 12 afrikanische Nationen.

Vor dem Vertragsabschluß hatte ein Expertenteam von Bonifica unter Leitung der ursprünglichen Transaqua-Autoren Marcello Vichi und Andrea Mangano für die LCBC einen ausführlichen Plan für den Bezugsrahmen und die Methodologie einer Machbarkeitsstudie erstellt. Der LCBC-Exekutivsekretär Abdullahi Sanusi Imran betonte in einer Mitteilung an die italienischen Experten, das Transaqua-Konzept sei „für die Situation des Tschadsees besser angemessen als alle anderen alternativen Lösungen“. Vichi und Mangano hatten ihren Vorschlag auch am 23.3. 2016 in einem EIR-Seminar in Frankfurt/M. vorgestellt, an dem auch Mohammed Bila vom LCBC teilnahm.

Mit PowerChina steigt ein außerordentlich starker Partner in die Kräftekombination für Transaqua ein. PowerChina ist der Staatskonzern, der den Drei-Schluchten-Damm, das größte Wasserkraftprojekt der Welt, gebaut hat. Er will nun die Machbarkeitsstudie finanzieren und durchführen und später die Infrastruktur bauen.

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