Südafrika könnte sein Programm für einen Kugelhaufen-HTR wieder aufnehmen

Südafrika galt lange zusammen mit China als Vorreiter der vierten Generation der Reaktortechnik. Aber 2010 hat die Regierung das Projekt des Modularen Hochtemperaturreaktors (HTMR), das dem ursprünglichen deutschen Modell mit Brennstoff in Kugelform folgte, aufgegeben – nicht wegen technischer Probleme, sondern aus „Haushaltsgründen“.

Jetzt läuft in Südafrika eine vielversprechende Initiative, das Projekt wieder aufzugreifen. Das private Unternehmen Steenkamskraal Thorium Limited (STL) will die bisherigen Forschungserfolge nutzen, um ein kleines HTR-Modul zu konstruieren, das als Brennstoff Uran, Thorium-Uran und (soweit verfügbar, nicht in Südafrika) Thorium-Plutonium verwenden kann.

Der Reaktor soll 100 MW Wärmeenergie und daraus 35 MW Strom produzieren. Die höhere Temperatur wäre für Stromerzeugung, als Prozeßwärme für die Industrie und „nicht zuletzt“ für Wasserentsalzung einsetzbar, wie das Unternehmen erklärt. STL ist derzeit beschäftigt mit dem Produzieren, Testen und Genehmigen von Thorium-Uran-Brennstoff.

Am Rande der Konferenz „Nuclear Africa 2016“, die gerade bei Pretoria in Südafrika stattfand, betonte der Unternehmenschef, Trevor Blench: „Fast jedes Land in Afrika braucht Strom, braucht Wasser, braucht Nahrungsmittel.“ Die meisten könnten sich jedoch keinen großen Kernreaktor leisten, und „ein kleiner Reaktor wie unserer könnte etwa 300 Mio.$ kosten. Das wäre für viele afrikanische Länder erschwinglich.“

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