Putins Staatsbesuch in Athen

Der russische Präsident Putin reiste am 27.-28.5. zu seinem ersten Besuch in einem EU-Land in diesem Jahr nach Athen, um eine umfangreiche wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Griechenland vorzubereiten. Nachdem die Gaspipeline-Vorhaben South Stream und Turkish Stream nach Südosteuropa aufgekündigt wurden, möchte Rußland nun mit Griechenland kooperieren, um Gaslager und Pipelines für die Belieferung großer Teile Kontinentaleuropas zu errichten.

Ministerpräsident Alexis Tsipras sagte in der gemeinsamen Pressekonferenz: „Die Stärkung der Beziehungen zu Rußland stellt eine strategische Entscheidung dar, die sowohl von den historisch engen kulturellen und politischen Bindungen diktiert wird als auch von den Chancen, die sich uns eröffnen, und den Chancen auf eine Stärkung der Stabilität in der Region.“

Tsipras begrüßte die neu geschlossenen Abkommen über bilaterale Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Verkehr, Tourismus, Schiffbau, Bergbau und Pharmazeutik. Eines der Abkommen unterzeichneten der Chef des Energiekonzerns Rosneft, Igor Setschin, und der Chef des Raffinerieunternehmens Hellenic Petroleum, Grigoris Stergioulis.

Tsipras ist schon seit langem ein Kritiker der EU-Sanktionen gegen Rußland. Dies bekräftigte er erneut, als er sagte, der europäische Kontinent habe keine Zukunft, solange die EU und Rußland feindselig eingestellt seien.

Diese Sichtweise wird in Europa immer stärker. Am 27.5. stimmte der Europaausschuß des französischen Senats für eine Resolution zur Lockerung der Sanktionen, nachdem schon am 28.4. die Nationalversammlung gegen eine Verlängerung der Sanktionen votiert hatte.

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