Präsidentschaftskandidat Cheminade: Frankreich muß raus aus der NATO

Nachdem Donald Trump in einem Interview mit der Londoner Times die NATO als „obsolete“ Organisation bezeichnet hatte, fragte die englischsprachige Ausgabe von Sputnik (17.1.) Jacques Cheminade als französischen Präsidentschaftskandidaten nach seiner Ansicht dazu.

Auf die Frage, ob Europa eine eigene EU-Armee aufstellen solle, um unabhängiger von den USA zu werden, antwortete Cheminade: „Nur Frankreich hat, unter Präsident Charles de Gaulle, seine eigene Landesverteidigung organisiert. Die Briten haben ihre eigene Armee, aber unter anglo-amerikanischer Herrschaft. Deshalb hat Frankreich die Voraussetzungen, um eine unabhängige Außenpolitik zu betreiben – außerhalb der NATO und basierend auf der Sache der Menschheit.“

Auf die Frage, ob die NATO den internationalen Terrorismus besiegt hätte, wenn sie gewollt hätte, antwortete er: „Die entscheidende Frage ist nicht, daß die NATO unfähig war, die gegenwärtige Terrorgefahr vorauszusagen, sondern daß einige ihrer Mitglieder sich blind stellten und andere ihre Verbündeten – Katar, Saudi-Arabien usw. – den Dschihadismus im Nahen Osten und darüber hinaus – u.a. in Tschetschenien – unterstützen und finanzieren ließen.“

Cheminade fordert in seinem Programm Frankreichs Austritt aus der NATO und die Einstellung aller „Regimewechsel“-Operationen weltweit.

Bisher haben mehr als 450 gewählte Volksvertreter Zusagen für eine Unterstützung seiner Kandidatur abgegeben – die offiziellen Formblätter werden ab 23.2. versandt –, insgesamt sind 500 Unterstützungsunterschriften bis zum Abgabetermin am 16.3. notwendig. Wie Le Figaro am 8.1. schrieb, ist Cheminade „einer der kleinen Kandidaten, die man ernst nehmen muß“, da er schon 1995 und 2012 jeweils die nötigen 500 Unterschriften sammeln konnte.

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