Panel 3: Neudefinition des Begriffs der „Sicherheit“ als menschlicher Fortschritt

Jacques Cheminade, Vorsitzender der französischen Partei Solidarité et Progrès, eröffnete die dritte Sitzung mit einem Vortrag über den Westfälischen Frieden von 1648, der 150 Jahre Kriege und Grausamkeiten in Europa beendete, als notwendige Inspiration für die Sicherung einer dauerhaften Friedensordnung in der heutigen Welt. Der Westfälische Frieden sei durch einen Wandel im Denken erreicht worden, indem agapē (Nächstenliebe als schöpferisches, erlösendes Wohlwollen gegenüber allen Menschen) angewandt wurde, um die erforderliche höhere Ordnung der Beziehungen zwischen Staaten und Menschen zu schaffen. Das erste der drei Grundprinzipien des Westfälischen Friedens – daß jede Partei das Wohl der anderen anstreben soll – sei das Gegenteil von Geopolitik! Das zweite, die Einigung auf ein ewiges Vergeben aller Greueltaten der Vergangenheit, sei ein Beispiel für die Fähigkeit der Menschheit, eine Zukunft zu entwerfen und zu schaffen, die frei von der Selbstzerstörung der Vergangenheit ist. Aus dem dritten Grundsatz, der Überwindung des wirtschaftlichen Ruins, in den alle geraten waren – u.a. durch Moratorien auf illegitime Schulden -, sei eine neue wirtschaftliche Denkweise entstanden, wo der Staat Verantwortung für die Förderung wirtschaftlicher Verbesserung durch wissenschaftlich-technischen Fortschritt trägt. Diese auf Liebe basierenden Prinzipien seien alles andere als utopisch, mahnte Cheminade, sie seien der Weg zum Frieden.

Die anderen drei Redner trugen jeweils mit ihren besonderen Erfahrungen zur Bereicherung der Diskussion bei. Diogène Senny, Präsident der Panafrikanischen Liga, brachte die Entschlossenheit der Afrikaner zum Ausdruck, den Kontinent von der Geopolitik zu befreien und sich am Aufbau einer neuen globalen Ordnung zu beteiligen, die das Recht aller Menschen auf Energie, Nahrung und Wasser sichert. Caleb Maupin, der junge amerikanische Gründer der Denkfabrik Center for Political Innovation, beschrieb den wirtschaftlichen Zusammenbruch in den USA, von dem ein Großteil der amerikanischen Familien betroffen sei, die leider nichts von den Fortschritten in anderen Teilen der Welt mitbekommen. Er empfahl begeistert die Schriften von Lyndon LaRouche als großem „Visionär“ und Quelle der Inspiration für alle.

Schließlich sprach Mike Callicrate aus den USA über die Nahrungsmittelkrise als Folge eines Weltsystems, das von Kartellen und immer mehr Konzentration des Reichtums geprägt ist und das Landwirte, unsäglich behandelte Arbeitsmigranten etwa in Großschlachtereien sowie Verbraucher gleichermaßen ruiniert.