Nigeria kann der Testfall für amerikanisch-chinesische Kooperation in Afrika werden

Die neue US-Regierung und China beginnen eine indirekte Kooperation zur Unterstützung Nigerias, die allgemein ein Vorbild für Zusammenarbeit zur Entwicklung Afrikas werden kann. China konsolidiert seinen umfassenden Plan für Investitionen in Nigerias Infrastruktur, und Washington bietet dem Land in Umkehr der bisherigen Politik unter Obama konkrete Hilfe im Kampf gegen den Terrorismus an.

Präsident Trump telefonierte am 14.2. mit Präsident Muhammadu Buhari und äußerte, wie es in einer Erklärung des Weißen Hauses heißt, „seine Unterstützung für den Verkauf von Flugzeugen aus den USA zur Unterstützung von Nigerias Kampf gegen Boko Haram“. Trump lud Buhari zu einem Besuch in den USA ein.

Boko Haram ist neben ISIS die gefährlichste Terrorgruppe der Welt. Einigen Statistiken zufolge hat sie mehr Menschen getötet als ISIS. Laut Zahlen der Weltbank hat bis 2016 Schäden in Höhe von 6 Mrd.$ an Dörfern, Schulen, Infrastruktur, Ernten usw. angerichtet und 2 Mio. Menschen zur Flucht gezwungen.

Die von Nigeria angeführte multinationale Streitmacht erzielte in letzter Zeit größere Erfolge gegen Boko Haram und befreite den Großteil der nordöstlichen Region des Landes am Tschadsee. Aber laut Angaben des UN-Koordinators für humanitäre Hilfe in der Sahelzone ist die Versorgungslage für 11 Mio. Menschen verzweifelt und eine halbe Million Kinder hungern.

Wenn Nigerias Regierung die versprochene US-Hilfe erhält, hat sie gute Aussichten, Boko Haram auszuschalten, und das Land kann endlich alle seine Anstrengungen auf die Entwicklungsziele der Regierung Buhari richten.

Seit seiner Wahl 2105 verkündete der Präsident Pläne, aus Nigeria eine produktive Nation mit moderner Industrie und Infrastruktur zu machen, und er bat China um Hilfe bei der Finanzierung. Gleichzeitig drängt er entschlossen auf eine Lösung zur Wiederauffüllung des Tschadsees, dessen Schrumpfen eine der Hauptursachen für Armut und Nährboden für die Rekrutierung junger Menschen für Boko Haram ist.

China reagierte positiv, und wie Chinas Botschafter in Nigeria, Zhou Pingjan, in einem Artikel vom 13.2. in Allafrica schrieb, haben Chinas laufende und zukünftig geplante Projekte einen Umfang von 85 Mrd.$. Das ungewöhnlichste davon ist das Großprojekt „Transaqua“ mit Infrastruktur für Wassertransfer und Kanäle vom Kongobecken zum Tschadsee, Energie und Landwirtschaft, zu dem PowerChina eine Machbarkeitsstudie erstellt.

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