Mars-Helikopter Ingenuity bereit für neue Aufgaben

Während der Rover Perseverance damit beschäftigt ist, seinen Komplex aus wissenschaftlichen Instrumenten und Betriebssystemen zu überprüfen, bevor er sich auf die Mission begibt, Überreste früheren Lebens auf dem Mars zu finden, stiehlt ihm sozusagen der zwei Kilo schwere Passagier, der zum Roten Planeten mitgeflogen ist, die Show.

Seit der Landung am 18.2. absolviert der Hubschrauber Ingenuity Testflüge. Er war als Technologie-Demonstrationsmission konzipiert, um festzustellen, ob ein motorisiertes, gesteuertes Fahrzeug fliegen kann, sobald es auf dem Mars ist. Erfolgreiche Ergebnisse würden die theoretischen Berechnungen und Windkanalsimulationen validieren, die Ingenieure am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA für den Flugapparat entwickelt hatten.

Das Programm sah fünf Testflüge innerhalb von 30 Mars- tagen vor. Danach sollte Perseverance seine unterstützende Rolle dabei beenden und eine eigene Erkundungsmission beginnen. Der erste Flug fand am 19.4. statt; nach dem dritten erklärte Ingenuity-Chefingenieur Bob Balaram am 28.4.: „Als die Landebeine von Ingenuity nach diesem dritten Flug aufsetzten, wußten wir, daß wir mehr als genug Daten gesammelt hatten, um den Ingenieuren bei der Entwicklung zukünftiger Generationen von Mars-Hubschraubern zu helfen.“

Zwei Tage später fand der vierte Flug statt, bei dem Ingenuity erst Schwarz-Weiß-Bilder und dann Farbaufnahmen machte. Nach vier erfolgreichen Tests beschlossen die NASA- Ingenieure, die Mission über einen Monat hinaus zu verlängern und von einer Technologiedemonstration zu einer operativen Demonstration zu ändern. Ingenuity wird, so die NASA, „bald in eine neue Betriebsdemonstrationsphase eintreten, in der erforscht wird, wie Luftaufklärung und andere Funktionen der zukünftigen Erforschung des Mars und anderer Welten zugute kommen könnten“. Eine der Aufgaben wird sein, nach Orten zu suchen, die Perseverance erkunden kann.

Der Rover blieb während der Hubschrauberflüge nicht untätig. Da Ingenuity viel zu klein für ein eigenes Kommunikationssystem mit der Erde ist, erhält er seine Befehle vom Kontrollzentrum täglich über Perseverance. Die Daten der Tests gehen dann den umgekehrten Weg, vom Flieger zum Rover und dann zur Erde. Während der Flugtests stand der Rover ein paar hundert Meter von der „Startrampe“ entfernt und machte spektakuläre Aufnahmen von den Starts, dem Schweben und den Landungen von Ingenuity.

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