Lyon: De Gaulle hätte bei der Neuen Seidenstraße mitgemacht!

Helga Zepp-LaRouche hielt auch die Eröffnungsrede der Konferenz in Lyon und forderte gleich zu Beginn die Zuhörer auf der richtigen Ebene heraus: „Was würde Charles de Gaulle heute tun, um das französische Volk vor den beispiellosen Gefahren auf der Welt, nämlich der Zwillingsgefahr potentieller nuklearer Konfrontation zwischen Amerika und Rußland und der akuten Möglichkeit einer Kernschmelze des transatlantischen Finanzsystems, zu beschützen?“

Da von Menschen gemachte Politik an diesen Gefahren schuld sei, könne man sie auch überwinden, indem man einen radikal anderen politischen Kurs einschlägt. Sie stellte dann Lyndon LaRouches „Vier Kardinalgesetze“ zur Lösung der Probleme vor, um dann ähnlich wie zwei Tage später in Essen die Entwicklung und Aussichten der Dynamik der Neuen Seidenstraße und Weltlandbrücke darzustellen.

Prof. Shi Ze hielt ebenfalls einen inhaltlich vergleichbaren Vortrag wie in Essen, betonte jedoch besonders die enge Partnerschaft zwischen China und Frankreich, seit Präsident de Gaulle ein Jahrzehnt früher als andere westliche Länder die diplomatischen Beziehungen zu Beijing aufnahm.

China habe ein besonderes Interesse an Gemeinschaftsprojekten mit Frankreich in anderen Ländern. Shi Ze betonte wiederholt, es sei ungemein wichtig, gemeinsam in Afrika in Infrastruktur, Energie, Verkehr usw. zu investieren, so wie dies in einer gemeinsamen französisch-chinesischen Erklärung von 2015 gefordert wird.

Christine Bierre, führendes Mitglied von Cheminades Partei Solidarité et Progrès, beschrieb den Stand der Beziehungen zwischen beiden Ländern. Paradoxerweise mache Präsident Hollande gegenüber China offenbar eine viel bessere Politik als im eigenen Land. Als privilegierter Verbündeter Chinas seit 1964 – dank de Gaulle – teile Frankreich im Austausch für Aufträge im Rahmen der rasanten Wirtschaftsentwicklung Chinas wichtige Aspekte seiner Hochtechnologie.

So werden in China Airbus-Maschinen montiert und die beiden Länder arbeiten seit 30 Jahren bei der Kernenergie eng zusammen. Am 30.6.2015 schlossen sie ein Abkommen über den gemeinsamen Bau von Reaktoren in Drittländern, nach dem Modell von Hinkley Point in Großbritannien. Zudem gibt es eine intensive Zusammenarbeit im Kampf gegen Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung, was gegenwärtig eine von Chinas Prioritäten ist.

Bierre schlug vor, im Geist von Gottfried Leibniz’ großer eurasischer Strategie aus dem 17. Jahrhundert zukünftig vier weitere Stränge der Kooperation zu stärken: Raumfahrt, neue Kernkraftgenerationen (Fusion, Kugelhaufenreaktor, Thorium-Salzschmelze-Reaktor, Spaltungs-Fusions-Hybridreaktor), Modernisierung der Bahnverbindungen sowie Gemeinschaftsprojekte in Afrika. All dies mache eine Rückkehr Frankreichs zu einer klaren Industrieorientierung für die Zukunft erforderlich.

Jean-Christophe Vautrian, Präsident des Club China EM (Ecole de Management) Lyon FOREVER, stellte die Aktivitäten seiner Absolventenvereinigung vor, die Konferenzen und andere Veranstaltungen über chinesische Wirtschaftspolitik, Geschichte und Kultur organisiert.

Print Friendly, PDF & Email