Kernkraft ist die einzige gangbare Option für Südafrika

Die Entwicklung der Kernenergie stand schon immer hoch auf der Tagesordnung der Republik Südafrika, aber sie wurde immer wieder sabotiert – von „Umweltschützern“ aus ideologischen Gründen und von den internationalen Banken wegen des schlechten „Kreditratings“ das Landes. Aber als Mitglied der BRICS und ihrer Neuen Entwicklungsbank könnte Südafrika nun wichtige Kredite für Kernkraftprojekte ohne die restriktiven Auflagen der westlichen Banken erhalten.

Südafrikas Energiebedarf ist enorm, aber es gibt bisher nur ein Kernkraftwerk – das einzige auf dem gesamten afrikanischen Kontinent –, und die Wirtschaft arbeitet vor allem mit Kohlestrom. Nun plant die Regierung den Bau von drei Kraftwerken mit bis zu drei Reaktoren pro Standort, deren Bau noch in diesem Jahr beginnen soll.

In diesem Kontext gehen die Fürsprecher der Kernenergie nach jahrelanger Zurückhaltung in die Offensive. Der Experte Dr. Kelvin Kemm, Vorstandschef des Beratungsbüros Nuclear Africa, verweist darauf, daß das Kernkraftwerk in Kapstadt die Hälfte des Stroms für die westliche Kapregion erzeugt – so, als würde die Hälfte des Stroms für London aus Rom geliefert. Südafrika brauche mehr Kernkraft „für wichtige industrielle Infrastruktur wie Minen und Häfen, und um elektrische Züge durch ein Land zu betreiben, das so groß ist wie Westeuropa“.

Kemm warnte davor, Südafrikas Stromversorgung hauptsächlich auf „erneuerbare“ Energien wie Wind- und Solarkraft umzustellen. Einer der Tricks der Antikernkraft-Lobby sei es, die hohen Investitionskosten für den Bau eines Kernkraftwerks herauszustellen, ohne den günstigeren Strompreis über die Gesamtlaufzeit von ca. 50 Jahren zu berücksichtigen.

Auch der Energieberater Rob Jeffrey warnt in einem Artikel in den südafrikanischen Engineering News vom 23.1., sich zukünftig weitgehend auf Sonne und Wind zu verlassen und Kohle und Kernkraft zu beschränken, könne „Südafrikas Pläne zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und Armut untergraben“.

Wind liefere höchstens 35% der Zeit Strom, Solaranlagen sogar nur 26%. Deutschlands Energiewende, „gilt inzwischen als völliger Fehlschlag“. Die Strompreise in Deutschland und Dänemark seien um 65% höher als im nuklearen Frankreich und die höchsten in Europa.

Der russische Staatskonzern Rosatom hat angeboten, Kernkraftwerke für Südafrika zu bauen, ebenso wie Frankreichs Areva und kanadische, südkoreanische und chinesische Unternehmen. Die Regierung könnte schon in den kommenden Monaten die ersten Aufträge vergeben. Hoffentlich wird Südafrika auch seine eigenen Arbeiten an der Kugelhaufen-Technik für Hochtemperaturreaktoren wieder aufgreifen.

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