Kampf um die Freigabe der 28 Seiten: ein sehr hoher Einsatz

CIA-Direktor John Brennan hat in einem Fernsehinterview am 1.5. eindeutig klargemacht, daß die geheimen 28 Seiten aus dem Bericht des Gemeinsamen Kongreßausschusses über die Rolle Saudi-Arabiens bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 nicht freigegeben werden sollen. Präsident Obama will also bei der Vertuschung bleiben, nun aber unter dem Vorwand, die Informationen in den 28 Seiten seien „unwahr“ – und dies, obwohl im Sommer 2015 freigegebene weitere Dokumente handfeste Beweise für die saudische Komplizenschaft enthalten.

Wie Lyndon LaRouche oft betont hat, ist allein dies schon ein Grund, Obamas sofortige Absetzung zu fordern, weil er die für das schreckliche Verbrechen Verantwortlichen schützt. Schließlich diente der „Kampf gegen den Terrorismus“ als Vorwand für die Kriege in Afghanistan und im Irak – aber die Informationen darüber, wer damals die „Terroristen“ von Al-Kaida finanzierte, werden immer noch geheimgehalten.

Das ist der Grund, warum die Saudis bis heute weiter radikale Islamisten, die den harten Kern des Dschihad bilden – auch in Europa –, finanzieren und ausbilden können. Dazu gehören z.B. auch die von den Saudis gestützten „moderaten Rebellen“ in Syrien, die sich jetzt aus den Genfer Friedensverhandlungen verabschiedet haben. Gleichzeitig entsendet Obama erstmals 250 Soldaten der US-Sondereinsatzkräfte zum Kampf vor Ort nach Syrien und drängt auf neue Militäraktionen in Libyen.

So wird die Forderung nach Freigabe der 28 Seiten immer intensiver. Einer der Hauptfürsprecher ist der frühere demokratische Senator Robert (Bob) Graham aus Florida, damals einer der Leiter der Kongreßuntersuchung. In einem Interview mit National Public Radio forderte Graham am 28.4. nicht nur eine Wiederaufnahme der Ermittlungen, sondern erklärte auch ganz offen, das FBI habe den Kongreß in Bezug auf die Saudis belogen.

Auf die Frage, ob seiner Ansicht nach mehrere US-Regierungen nacheinander zum Schaden der Vereinigten Staaten das saudische Königshaus geschützt hätten, antwortete er: „Ja. Und ich denke, daß das mehr ist als nur Vertuschen. Ich halte es, so würde ich es nennen, für eine aggressive Täuschung. Es gab Fälle, in denen das FBI öffentliche Erklärungen abgab, von denen ich aus eigener Erfahrung wußte, daß sie unwahr waren.“

Als der Interviewer nachhakte, fuhr Graham fort: „Es ist schlimmer als bloß Vertuschung. Das FBI hat das, was in seinen eigenen Unterlagen in Bezug auf die Lage in Sarasota [über Helfershelfer der Täter in Florida] steht, bewußt falsch dargestellt.“ Graham wirft dem FBI auch vor, Tausende Seiten Unterlagen über die Saudis unter Verschluß zu halten. Nach Angaben von Admiral John Lehman war es der damalige FBI-Chef Mueller persönlich, der darauf drang, die 28 Seiten zu unterdrücken.

Ein anderer interessanter Aspekt ist dies: Louis Freeh, der von 1993 bis Juni 2001 FBI-Chef war, wurde 2009 persönlicher Rechtsanwalt des saudischen Prinzen Bandar bin Sultan, um diesen gegen Korruptionsvorwürfe in den USA zu verteidigen.

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