Große Herausforderungen für den G20-Gipfel

Einen Monat vor dem G20-Gipfel in China spitzt sich die strategische und wirtschaftliche Weltlage weiter zu. Einerseits stehen die russischen und syrischen Kräfte nahe vor einem entscheidenden militärischen Sieg und damit einem Ende des Krieges in Südwestasiens, andererseits betreibt die Regierung Obama eine kriminelle Sabotage dieses Sieges und unterstützt immer noch die Kräfte um ISIS, die für zahlreiche Terroranschläge in Europa verantwortlich sind.

Im ökonomischen Bereich haben die Streßtests der EZB keineswegs mehr Vertrauen geschaffen, sondern noch mehr Panik ausgelöst und das System näher an den Zusammenbruch gebracht. Die Sonntagsausgabe der Frankfurter Allgemeine Zeitung veröffentlichte die vierte Analyse in Folge zum gefährlichen, sich verschlechternden Zustand der Deutschen Bank. Diesmal interviewte sie den Ökonomen Martin Hellweg vom Max-Planck-Institut, unter der Überschrift „Notfalls die Deutsche Bank verstaatlichen!“ Die Bank sei heute in einer größeren Krise als 2008, so Hellweg. Auf die Frage, ob er selbst bereit wäre, einzuspringen und eine verstaatliche Deutsche Bank zu leiten, antwortet er, er sei dafür nicht geeignet, weil er Entscheidungen gründlich durchdenke, und dafür bleibe jetzt mit der Deutschen Bank keine Zeit. (s. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/oekonom-hellwig-sagt-notfalls-die-deutsche-bank-verstaatlichen-14375040.html)

Erst vor wenigen Wochen veröffentlichte Helga Zepp-LaRouche den Aufruf „Deutsche Bank muß gerettet werden um des Weltfriedens willen!“ (Wir berichteten.) Lyndon und Helga LaRouche betonen, die Investitionspolitik der Deutschen Bank müsse völlig verändert werden, zurück zur Förderung von Industrie und Infrastrukturaufbau, so wie unter ihrem früheren Chef Alfred Herrhausen, der 1989 ermordet wurde.

Faktisch ist jedoch nicht nur die Deutsche Bank am Ende, sondern das ganze System. Es ist nicht zu retten, sondern muß komplett saniert werden, angefangen mit einer neuen Glass-Steagall-Bankentrennung, für die es in Amerika und Europa enorme Unterstützung gibt (s.u.). Dann eröffnet sich eine Lösung in Form einer Wiederaufbaustrategie.

Helga Zepp-LaRouche und William Jones von EIR stellten in ihren Reden bei der G20-Vorbereitungskonferenz („T20“) in Beijing zwar Lösungen vor (s.u.), aber nur sehr wenige ausländische Vertreter waren dort bereit, sich der unmittelbaren Gefahr eines Finanzkrachs zu stellen oder auf die Forderung nach einer fundamentalen Reform des Weltfinanzsystems zu hören.

Der G20-Gipfel wird eine Herausforderung für den Westen sein, seine Herangehensweise grundlegend zu ändern. Die chinesische Führung verfolgt die richtige Strategie – für Einbeziehung aller Länder in eine „Win-Win-Kooperation“ zur Ausweitung der Neuen Seidenstraße auf die ganze Welt, welche die Geopolitik überwindet, und für Innovationen, von denen alle gleichermaßen profitieren. Rußland teilt diese Sichtweise, und Präsident Putin wird der offizielle Ehrengast der G20 sein.

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