Globale Verschuldung erreicht Rekordhöhe von 307 Billionen Dollar

Eine neue Studie des Institute of International Finance (IIF) berichtet, daß die weltweite Verschuldung einen neuen Höchststand von 307 Bio.$ erreicht hat. Dabei sind jedoch die Finanzderivate nicht berücksichtigt, die schätzungsweise das Fünffache dieser Summe ausmachen, so daß sich die gesamten ausstehenden Finanztitel nach Schätzungen von EIR auf fast 2 Brd.$ belaufen.

In einem Artikel der Financial Times vom 19.9. heißt es: „Die Gesamtverschuldung – von Staaten, Unternehmen und Privathaushalten – stieg in den sechs Monaten bis Juni um 10 Billionen Dollar auf etwa 307 Billionen Dollar, so das IIF in seinem am Dienstag [19.9.] veröffentlichten Bericht über die globale Verschuldung. Der bisherige Höchststand der weltweiten Verschuldung wurde Anfang 2022 erreicht, bevor die Zentralbanken begannen, die Zinssätze aggressiv anzuheben.“ Über 80% der zusätzlichen Verschuldung in diesen sechs Monaten stammte aus „reifen Märkten, wobei die USA, Japan, Großbritannien und Frankreich den größten Anstieg verzeichneten“.

Das IIF räumt ein, daß diese Entwicklung viel mit den jüngsten, von der US-Notenbank angeführten Zinserhöhungen zu tun hat. Die FT zitiert den Hauptautor des Berichts, Emre Tiftik: „Unsere Sorge ist, daß die Länder immer mehr für Zinsausgaben aufwenden müssen. Das wird langfristige Auswirkungen auf die Finanzierungskosten und die Schuldendynamik der Länder haben.“

Ähnlich warnt Edward Parker, geschäftsführender Direktor bei Fitch Ratings: „Steigende Zinskosten sind ein zentrales Risiko für die öffentlichen Finanzen und die Ratings der Staaten, insbesondere in den entwickelten Märkten.“ Solange die Zinssätze sehr niedrig waren, habe der Schuldendienst nicht zugenommen. „Aber diese Zeit ist vorbei, und die Zinszahlungen steigen jetzt schneller als die Schulden oder die Einnahmen.“

Trotz der katastrophalen Folgen der hohen Zinsen für die Realwirtschaft fordert die OECD in einem neuen Bericht die westlichen Zentralbanken auf, die Zinssätze nicht zu senken. Und genau das hat der Offenmarktausschuß der Fed am 20.9. beschlossen.

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