Europas Finanzsystem steht vor dem Zusammenbruch – Spaltet die Deutsche Bank auf!

Italiens Premierminister Matteo Renzi ist es gelungen, den Fokus in der globalen Finanzkrise auf die eigentliche Frage zu richten, nämlich, die Derivatblase. Unter Hinweis auf die Probleme der italienischen Banken mit faulen Krediten sagte er: „Wenn das einen Wert von eins hat, dann hat die Frage der Derivate in anderen Banken, den großen Banken, den Wert einhundert. Das ist das Verhältnis: eins zu hundert.“

Renzi, der diese Äußerungen am 6.7. bei einer Pressekonferenz mit dem schwedischen Premierminister machte, bezog sich auf die Deutsche Bank, die mit ihrem Derivateportfolio von 54 Billionen Dollar kürzlich in einem Bericht des Weltwährungsfonds zurecht als das größte systemische Risiko bezeichnet wurde.

Das Schlaglicht auf die Deutsche Bank hilft, die wahre Natur des Problems und die Lösung zu bestimmen. Das Bankensystem steht vor einem gigantischen Krach, und die einzige Lösung ist die sofortige Trennung der Geschäftsbanken von den Investmentbanken, wobei den letzteren sämtlicher Schutz des Staates und der Zentralbanken entzogen werden muß. Während die „Kasinoseite“ des Finanzsystems untergehen kann, muß die kommerzielle Seite mit den Einlagen und Krediten geschützt und rekapitalisiert werden, um eine Erholung der physischen Wirtschaft auf der Grundlage tatsächlicher Produktivität zu ermöglichen.

Statt dessen halten die EU und die EZB jedoch stur daran fest, einen Bail-in durchzuführen, d.h., das Geld der Bankkunden und Anleihehalter zu konfiszieren, um die Spekulanten zu retten. Politisch ist der Bail-in reiner Selbstmord, und in der italienischen Regierung, die sich weigert, die EU-Regeln umzusetzen, ist darüber bereits ein Konflikt ausgebrochen.

Rom hat darum gebeten, die Bail-in-Regeln zu suspendieren und einen 40-Mrd.-Euro-Stützungsplan der Regierung zu genehmigen, was von Brüssel, Frankfurt und Berlin jedoch zurückgewiesen wurde. Der Konflikt ist inzwischen so weit eskaliert, daß der Chef des italienischen Bankenverbandes, Antonio Patuelli, am 6.7. ein Ultimatum stellte: Entweder ihr akzeptiert unsere Bedingungen, oder wir blockieren die Bankenunion.

Am gleichen Tag veröffentlichte ausgerechnet die Deutsche Bank einen Notruf, der Renzis Vorwürfe voll und ganz bestätigt: Chefvolkswirt David Folkerts-Landau forderte am 10.7. in einem Interview mit Welt am Sonntag eine Suspendierung der Bail-in-Vorschrift und statt dessen einen großen europäischen Bailout. „Sich streng an die Regeln zu halten würde größeren Schaden anrichten, als sie auszusetzen“, sagte Folkerts-Landau. „Europa ist schwer krank und muß die bestehenden Probleme extrem schnell angehen, sonst droht ein Unfall.“

EIR-Gründer Lyndon LaRouche stimmt nur teilweise mit dem Ökonomen überein. „Säubert das ganze und schafft ein Programm, das sicherstellt, daß Deutschlands Bankensystem funktioniert“, was die Finanzierung der Realwirtschaft angeht, sagte er am 10.7. „Wenn das geschehen ist, kann man darauf aufbauen.“

Bei einem solchen, einmaligen Schritt müßten notwendigerweise die 54 Billionen Dollar an Derivaten annulliert werden und Schritte zur Trennung der Banksparten sowie weitere Maßnahmen getroffen werden, damit wieder Kredite in die physische Wirtschaft fließen können.

Print Friendly, PDF & Email