ESA will Zusammenarbeit bei der Mondforschung

Obwohl die diplomatischen Beziehungen zwischen Europa und Rußland immer noch angespannt sind, wünschen Weltraumwissenschaftler auf beiden Seiten sich eine Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und ihrem russischen Gegenstück Roskosmos. Der Leiter der ständigen ESA-Mission in Rußland, René Pischel, sagte am 21.9. der englischsprachigen Ausgabe von Sputnik: „Wenn die ESA-Mitgliedstaaten bei der kommenden Ministerkonferenz im Dezember 2016 grünes Licht geben, wird die ESA bei der Erforschung des Mondes mit Rußland zusammenarbeiten.“

Nach Angaben von Roskosmos-Vizechef Sergej Saweljew erwägen beide Behörden gemeinsame Mondflüge, als Fortsetzung ihrer Kooperation im Rahmen des Programms ExoMars, das nach Spuren von Leben auf dem Mars sucht. Roskosmos prüfe derzeit Bereiche möglicher Zusammenarbeit.

Gleichzeitig hat die ESA Pläne für ein „Moon Village“ oder „Monddorf“, einen permanenten Außenposten auf dem Mond, der für die Beteiligung anderer Länder, darunter Rußland, offen ist. Das Projekt könnte von einem künftigen Start des russischen Landefahrzeugs Luna-27 profitieren. Die ESA beteiligt sich daran mit der Entwicklung der Landeautomatik und einer Einheit zum Sammeln und Analysieren von Proben des Mondgesteins.

Der Direktor der Europäischen Weltraumagentur, Johann-Dietrich Wörner, ist ein starker Befürworter der Zusammenarbeit mit anderen Ländern trotz aller politischen Krisen.

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