Erdogan ein „Westentaschen-Diktator“?

Der türkische Präsident und Möchtegern-Sultan Recep Tayyip Erdogan hat gegen den Oppositionsführer Kemal Kiliçdaroglu von der Republikanischen Volkspartei (CHP) Strafanzeige wegen Beleidigung erstattet. Wenn Kiliçdaroglu verurteilt wird, könnte er bis zu vier Jahre ins Gefängnis kommen. Erdogan sah es als Beleidigung an, daß Kiliçdaroglu ihn in einer Rede auf dem jüngsten CHP-Parteitag einen „Westentaschen-Diktator“ nannte.

Kiliçdaroglu gibt jedoch nicht nach, am 20.1. wurde er in Hurriyet Daily News zitiert: „Soll ich jemanden, der wie Hitler sein will, der die Öffentlichkeit polarisiert und das Land ins Chaos stürzt, etwa ,Friedensstifter’ nennen? Natürlich werde ich ihn Westentaschen-Diktator nennen, denn er ist wirklich einer.“

Er verwies dann auf die Verschlechterung der Sicherheitslage im Land, besonders die Terroranschläge in Istanbul und anderen Städten im Westen der Türkei, sowie die „Sicherheitsoperationen“ der Regierung im Südosten gegen die Kurdische Arbeiterpartei (PKK), wodurch die Zustände in dieser Region denen im benachbarten kriegszerstörten Syrien immer ähnlicher werden. Als Erdogan 2002 an die Macht kam, habe es keinen Terror im Land gegeben, aber „jetzt haben Sie daraus ein Blutbad gemacht“.

Print Friendly, PDF & Email