Dynamik der Neuen Seidenstraße eröffnet enorme Möglichkeiten

Ausgehend von der Serie internationaler Gipfeltreffen seit Anfang September – vom Fernost-Wirtschaftsgipfel in Wladiwostok über den G20-Gipfel in Hangzhou bis zu den verschiedenen ASEAN-Treffen in Laos – verlagert sich die Dynamik des Weltgeschehens sichtbar auf die von Rußland und China angeführten Länder, die ein neues Paradigma in den internationalen Beziehungen anstreben. So hat sich die Welt, unbemerkt von den meisten Menschen in Europa, wie Helga Zepp-LaRouche am 10.9. bemerkte, „in den letzten Tagen zum Besseren verändert.“

Am Ende des G20-Gipfels präsentierte Chinas Präsident Xi Jinping den „Hangzhou-Konsens“, wie er es nannte: Die G20 könne ein Vehikel werden, um die Welt auf einen „neuen Weg wirtschaftlicher Entwicklung“ durch wissenschaftlich-technische Innovation zu führen. Man könne sich „nicht länger nur auf Haushalts- und Währungspolitik verlassen“, um die Krise zu bewältigen. „Wir denken an eine umfassende, vielschichtige und breitgefächerte Herangehensweise an die Innovation, die zwar von Innovation in Wissenschaft und Technik angetrieben ist, aber darüber hinaus auch eine Entwicklungsphilosophie, institutionelle Mechanismen und Geschäftsmodelle umfaßt, damit alle von den Vorteilen der Innovation profitieren können.“

So betont Xi, daß die Entwicklung Afrikas für China eine Priorität ist, und seine Absicht, den ärmsten Ländern zu helfen, kam auch darin zum Ausdruck, daß die Chinesen zum diesjährigen Gipfel eine Rekordzahl von Staats- und Regierungschefs aus Entwicklungsländern einluden.

Die diplomatischen Bemühungen um die Weiterführung dieser Resultate der asiatischen Gipfel verlagern sich nun nach New York, wo am 13.9. die UN-Vollversammlung beginnt, und danach auf den BRICS-Gipfel Mitte Oktober sowie den Asien-Pazifik-Wirtschaftsgipfel der APEC in Peru Mitte November.

Die Welt bewegt sich eindeutig weg vom historischen „Washingtoner Konsens“ – der transatlantischen, monetaristischen Vorherrschaft in der Weltwirtschaft mit Hilfe der Macht von IWF, Weltbank und angepaßten Zentralbanken der großen Entwicklungsländer. Die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB), die Neue Entwicklungsbank (NDB) der BRICS, der Seidenstraßenfonds und andere neue Institutionen bringen neue Optionen auf den Tisch. Der Paradigmenwandel in der Weltpolitik ist zwar noch nicht ganz konsolidiert, aber er bietet die großartige Chance und Hoffnung, daß auch die Vereinigten Staaten und Europa in diese neue Ära einsteigen werden.

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