Die Welt muß den massenmörderischen Jemenkrieg beenden!

Die fortgesetzte Aggression gegen den Jemen geriet letzte Woche in die Schlagzeilen, nachdem ein saudischer Luftangriff in der Hauptstadt Sanaa eine Begräbnisfeier traf und Hunderte Tote und Schwerverletzte forderte. Dabei ist der Begriff „saudische Aggression gegen Jemen“ irreführend, weil die USA, Großbritannien und Saudi-Arabien den Krieg gemeinsam mit verbündeten Golfstaaten wie den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar führen. Waffen, Zieldaten und Logistik liefern hauptsächlich Washington und London.

Die Tatsache, daß eine UN-Sicherheitsratsresolution (Nr. 2216 vom 14.4.2015) den Gewalteinsatz genehmigt, macht die UN selbst zum Mittäter. Die Resolution wurde erst nachträglich beschlossen, nachdem die anglo-amerikanisch-saudische Koalition am 15. März 2015 den Bombenkrieg („Decisive Storm“) und eine Invasion im Südjemen begonnen hatte.

Heute, 19 Monate später, steht die Front im Jemen immer noch, und nichts deutet darauf hin, daß die Saudis und ihre Verbündeten außerhalb einiger Gebiete um Aden Eroberungen machen werden. Die sog. Huthi-Rebellen und die Kräfte des „früheren Diktators Saleh“ – in Wirklichkeit ist es die nationale Armee Jemens – konnten sogar schon Orte in Saudi-Arabien und Seestreitkräfte im Roten Meer angreifen.

Der einzige „Erfolg“ der Aggression ist die fast vollständige Zerstörung aller lebenswichtigen modernen Infrastruktur, der Gesundheits- und Lebensmittelversorgung und eine totale See- und Luftblockade gegen die 30 Millionen Jemeniten. Es droht eine noch größere humanitäre Katastrophe als in Syrien.

Trotz der bitteren Armut ist der Jemen historisch, kulturell und geographisch eine der wichtigsten arabischen Nationen. Der Jemen hat die Kontrolle über den Welthandelsstrom zwischen Asien und Europa durch die Meerenge von Bab Al-Mandab. Er kann auch als eine Landbrücke zwischen Asien und Afrika dienen, als Verbindung vom Iran über die Straße von Hormus nach Oman durch Jemen über den Bab Al-Mandab nach Dschibuti in Afrika.

Es ist eine Ironie der Geschichte, daß dieser scheinbar regionale Konflikt sich genauso wie der in Syrien zum globalen Konflikt entwickelt, und alle beteiligten Parteien und Großmächte sollten diese massenmörderischen Kriege mit diplomatischen Mitteln beilegen, bevor sie sich zum Dritten Weltkrieg ausweiten.

 

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