Die Schweiz sollte sich den BRICS anschließen und nicht in die Vollgeld-Falle tappen

Die Schweizer Vereinigung Impulswelle verbreitet einen Vorschlag, daß die Schweiz nicht länger die Integration in die supranationalen Institutionen der EU vorantreibt, sondern sich statt dessen der Entwicklungsperspektive der BRICS und der eurasischen Integration anschließt.

In einem Artikel auf der Webseite Impulswelle.ch, der EIR zur Verfügung gestellt wurde, schreibt René Machu von der Impulswelle, die EU sei mit den Krisen der letzten Zeit völlig überfordert. „Die EU ist am Ende.“ Eine Alternative für die Schweiz wäre eine Neuauflage der früheren Staatengemeinschaft EFTA. „Im Unterschied zur EU respektierte die EFTA immer die Souveränität der Mitgliedsstaaten und strebte nie eine politische Union an.“ Daher schlage Professor Rolf Weder eine „EFTA 2.0“ vor.

Machu fährt fort: „Analog zu den BRICS geht es auch bei der EFTA um eine Win-Win-Beziehung von Staaten, die ihre eigenen Interessen wahren und dort kooperieren, wo es gemeinsamen Interessen dient. Die BRICS schaffen besonders mit der chinesischen Initiative der Neuen Seidenstraße derzeit die Voraussetzung dafür, daß die globalen Probleme gelöst werden können“ – vor allem durch Aufbau und wirtschaftliche Integration der Länder des Nahen Ostens und Afrikas mit Eurasien.

„In dieser neu entstehenden Welt könnte die Schweiz, vielleicht im Verbund mit einer EFTA 2.0, als Land mit noch erheblichen Industriekapazitäten und großem Know-how in Feinmechanik und Hochtechnologie eine wichtige und konstruktive Rolle spielen. Die Zukunft der Schweiz liegt in Eurasien.“

Die Voraussetzung hierfür ist ein funktionierendes Kreditsystem, was wiederum erfordert, das traditionelle Bankwesen strikt von den spekulierenden Investmentbanken zu trennen. Machu befaßt sich in dem Artikel nicht mit diesem Thema, hat es aber in früheren getan, und die Bankentrennung ist ein Schlüsselelement der Kampagne der Impulswelle. Dank der Impulswelle ist das Konzept der Bankentrennung in der Schweiz sehr gut bekannt; das Parlament hat zweimal dafür gestimmt.

Um dieser Kampagne den Wind aus den Segeln zu nehmen, heizt die Finanzbranche die Debatte über eine abstruse Initiative an, um die Bevölkerung in Bezug auf eine Pseudo-Bankenreform zu polarisieren – die sog. „Vollgeld“-Initiative. Die Schweizer Regierung kündigte kurz vor Weihnachten ein Referendum dazu an, weil mehr als 110.000 Bürger eine Petition unterschrieben hatten, die forderte, Banken die Kreditschöpfung zu verbieten und allein der Zentralbank die Befugnis zur Geldschöpfung vorzubehalten. Diese von der „Vollgeld-Initiative“ angeführte Kampagne beruht auf einer völlig falschen Vorstellung von „Geldschöpfung“. Ihre Propagandisten behaupten, die Ursache der gegenwärtigen Finanzkrise liege darin, daß die Banken heute weit mehr Geld verleihen, als sie an Einlagen besitzen. Sie verwechseln dabei aber Geld mit Kredit, welcher dazu dienen sollte, zukünftigen Wohlstand über das vorhandene Niveau hinaus zu schaffen. Würde ihr System umgesetzt, dann würde die Kreditvergabe der Banken an die Wirtschaft zusammenbrechen.

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