Die schockierende Lage im US-Präsidentschaftswahlkampf

Die Situation ist absurd: Die US-Wirtschaft hat fast zwei Quartale hintereinander kaum mehr als Nullwachstum erreicht, täglich gibt es neue Warnungen vor dem Platzen der nach 2008 noch vergrößerten Finanzblase, und es droht eine Hyperinflation durch Bailout-Bankenrettungen und Liquiditätspumpen („Quantitative Erleichterung“) – aber nichts davon kommt im laufenden Präsidentschaftswahlkampf zur Sprache!

Bei den Demokraten überbieten sich Hillary Clinton und Bernie Sanders mit Lob für Obamas „heldenhaften“ Kampf gegen eine neue Große Depression in Amerika, während sie gleichzeitig endlos darüber lamentieren, wie sehr sich das Leben für die Mehrheit der Amerikaner verschlechtert hat. Meinen sie im Ernst, daß die Wähler nach fast einem Jahrzehnt Entlassungen, Unterbeschäftigung, Lohnsenkungen und Industrieabbau Obama noch glauben, wenn er von „einer der größten wirtschaftlichen Erholungen der Geschichte“ spricht?

Die Republikaner ihrerseits behaupten, die Deregulierung der Finanzwelt mit der Aufhebung der Glass-Steagall-Bankentrennung 1999 usw. gehe immer noch nicht weit genug, und wenn man nur die Steuern für die reichsten 2% genügend senke, dann werde das einen Wirtschaftsboom bewirken, der den Absturz der Mittelschicht umkehrt. Sie haben offensichtlich nichts aus dem Crash 2008 gelernt, weil sie immer noch so tun, als seien Spekulationsblasen reale wirtschaftliche Werte.

Wenn so ein Unfug als politische Debatte durchgeht, zeigt sich daran das eigentliche Problem: Die große Mehrheit der Amerikaner ist zwar mit dem Präsidentschaftswahlkampf unzufrieden, sie fordern aber keine Kandidaten, die wirkliche Lösungen bieten. Entweder sie geben sich damit zufrieden, das „kleinere Übel“ zu unterstützen, oder sie halten sich ganz von der Politik fern.

Lyndon LaRouche betont, diese Inkompetenz der Wählerschaft sei schuld daran, wenn der Präsidentschaftswahlkampf auf ein so peinliches Niveau herabsinkt, daß die meisten Europäer schockiert sind. Donald Trump mit seinen perfekt inszenierten faschistischen Provokationen und Bernie Sanders werden bloß gewählt, weil sie als Gegner des Establishments gelten, und auch Ted Cruz behauptet, gegen das Establishment zu sein, ist aber in Wirklichkeit ein extremer Vertreter des Bush/Wall Street-Lagers.

Trump und Sanders behaupten, „Revolutionen“ anzuführen, aber sie bemühen sich nicht, das Denken der Bürger zu verändern, was die einzige Möglichkeit wäre, wenn man wirklich eine Revolution will. Auf genau diese Veränderung des Denkens arbeitet die LaRouche-Bewegung außerhalb des Präsidentschaftswahlkampfes hin. Die Hauptziele sind dabei ein Bündnis der USA mit der eurasischen Perspektive der BRICS-Nationen und ein neues, ehrgeiziges Raumfahrtprogramm der NASA als Wirtschaftsmotor. Um das zu verwirklichen, muß die Macht der Wall Street und der Londoner City, die bei dieser Wahl beide Parteien und alle Kandidaten in der Tasche haben, ein für allemal gebrochen werden.

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