Deutscher Verteidigungsexperte: Vorsicht vor den Briten

Die britische Regierung hat Bundeskanzler Scholz offen kritisiert, weil er keine Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefert. Dies veranlaßte eine Warnung des deutschen Oberst a.D. Ralph Thiele, Vorsitzender der Politisch-Militärischen Gesellschaft, Vorsitzender von EuroDefense Deutschland und CEO von StratByrd Consulting. In einem Interview mit NTV am 2.3. betonte Thiele: „Die Briten sind die Treiber einer kombattanten Lösung des Problems, also durch Krieg die Russen in die Knie zu zwingen… Wir sollten uns aber von den Briten nicht treiben lassen.“

In einem Interview mit Focus Online (2.3.) rückte Thiele erneut die Briten in den Mittelpunkt, auch als einen der Hauptverdächtigen in der abgehörten Taurus-Diskussion deutscher Offiziere (vgl. SAS 10/24). Focus zitiert ihn: „,Grundsätzlich gibt es zwei Verdächtige‘, die das Gespräch abgehört und in Umlauf gebracht haben könnten. Zum einen die westlichen Staaten. Sie könnten ein Interesse daran haben, das vorsichtige Vorgehen von Bundeskanzler Scholz zu untergraben… ,Da in der hybriden Kriegsführung – in der z.B. auch die Briten Meister sind – bevorzugt über Dritte agiert wird, ist zunächst nichts so, wie es scheint.‘“

Andererseits haben die Briten in Außenministerin Annalena Baerbock eine Verbündete, die ebenfalls gegen die Position der Kanzlers ist. In der Talkshow Caren Miosga vom 10.3. warb sie für eine Lieferung des Marschflugkörpers an Kiew und unterstützte zudem den britischen Vorschlag eines „Ringtauschs“, bei dem Deutschland den Taurus an Großbritannien abgibt, das dann die Ukraine mit britischen Storm Shadow-Raketen beliefert.

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