Versuche zur Rettung des Systems könnten zu gefährlichen Provokationen führen

Wie üblich hilft Lyndon LaRouches „Typische Kollapsfunktion“, die Entwicklungen der letzten Woche zu erklären. Die westlichen Eliten agieren innerhalb der Zwänge des zusammenbrechenden Finanzsystems, die sie nötigen, weltweit Spannungen zu schüren und ihre eigenen Volkswirtschaften zu deindustrialisieren. Die Spannungen eskalierten, als der französische Präsident Macron und der britische Außenminister Cameron über eine mögliche Entsendung von Bodentruppen – von NATO-Staaten – in die Ukraine sprachen. Der Kreml reagierte, indem er alle daran erinnerte, daß Rußland eine Atommacht ist, und kündigte taktische Nuklearmanöver nahe der Grenze zur Ukraine an.

Entsprechend der oberen Kurve von LaRouches Funktion versuchen das US-Finanzministerium und die Federal Reserve, die überbordende Staatsverschuldung der USA in den Griff zu bekommen. Sie wird in diesem Jahr netto um 2,5 Billionen $ steigen – das ist mehr als die gesamte Staatsverschuldung Deutschlands, der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt gemessen am BIP. Um dies einzudämmen, hat das Finanzministerium ein Programm zum Rückkauf von US-Anleihen angekündigt, von der Annahme ausgehend, daß die neu ausgegebenen Schulden weniger kosten werden als die alten. Mit anderen Worten, daß die Fed die Zinsen senken wird. Dies wiederum bedeutet, daß das Finanzkasino durch diese neue Liquidität wieder in den Expansionsmodus übergeht, d.h. der Abstand zwischen den Kurven der Finanzaggregate und der Realwirtschaft (die faktisch stagniert) wird noch größer.

In einer Welt, in der jeder politische Vorschlag das Wort „nachhaltig“ enthält, ist es erstaunlich, daß die Finanzaufsichten und Entscheidungsträger nicht erkennen, daß das Finanzsystem nicht nachhaltig ist. Anstatt die kühne Entscheidung zu treffen, durch eine Glass-Steagall-Bankentrennung das Derivate-Kasino der Wall Street zu schließen, graben sie das Loch immer tiefer, treiben die grüne Deindustrialisierung voran und schüren die Konfrontation mit Rußland, China, BRICS und dem Globalen Süden, in der verrückten Hoffnung, deren Wachstum stoppen und die eigene Hegemonie bewahren zu können.

An einer Flanke zeigen sich jedoch große Risse. Ein wachsender Teil der amerikanischen Gesellschaft unterstützt die Studentenproteste gegen die Greuel in Palästina, dies wird verstärkt durch die jüngste Entscheidung Washingtons, mehr Waffen an die israelische Regierung zu liefern, obwohl die meisten Staaten der Welt ihr Völkermord vorwerfen (s.u.). Der „liberalste“ Unterstützer von Präsident Joe Biden, Senator Bernie Sanders, warnte letzte Woche, Biden könnte ein „zweiter Lyndon Johnson“ werden, der aufgrund seiner Kriegspolitik nicht mehr für eine zweite Amtszeit kandidieren kann.

Dies alles wird nicht reibungslos verlaufen. Das transatlantische Establishment ist bereit, eine Art „Reichstagsbrand“ zu organisieren, um damit einen Ausnahmezustand und ein noch härteres Vorgehen gegen jegliche Opposition zu rechtfertigen. So muß man den Bericht der Financial Times vom 5.5. verstehen, in dem vor „Kreml-Agenten“ gewarnt wird, die „verdeckte Bombenanschläge, Brandstiftung und Angriffe auf die Infrastruktur“ in NATO-Ländern vorbereiten. Ähnliche Warnungen kommen von Chatham House (RIIA) und dem Royal United Services Institute (RUSI), die darauf spezialisiert sind, im Dienste der britischen imperialen Geopolitik falsche Narrative zu fabrizieren.

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