Deutsche Maschinenbauer lehnen Anti-China-Strategie der Bundesregierung ab

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat wieder „zugeschlagen“: Auf ihrer soeben beendeten Reise nach Australien und Neuseeland betonte sie erneut die Bedeutung der wirtschaftlichen Kriegsführung gegen China und kündigte eine größere Präsenz der deutschen Marine im Pazifik und in der Straße von Taiwan an.

In diesem Zusammenhang veröffentlichte der China-Newsletter von table.media am 6.5. ein Interview mit Gerald Pörschmann, einem führenden Funktionär des deutschen Maschinenbauverbandes, der die „Zukunftsallianz Maschinenbau“ leitet. Statt der von der EU-Kommission angedachten Strafzölle gegen chinesische Unternehmen befürwortet er eine dynamische Reaktion der in China engagierten deutschen Unternehmen.

Pörschmann räumt ein, daß Chinas konzentrierte Investitionsstrategie eine Herausforderung darstellt: „Die kommunistische Regierung hat das politische Ziel, in gewisse Schlüsselmärkte nicht nur hineinzukommen, sondern den Markt zu übernehmen.“ Doch solle man dies nicht als Bedrohung sehen: „Wenn ich mich in die Lage eines Politikers in China versetze, würde ich das doch auch so machen. Man kann nicht auf Dauer abhängig sein als ein drittklassiger Lieferant, sondern man muß sehen, daß man es in den Premiumbereich schafft und so die gesamte Volkswirtschaft weiterentwickelt.“

Alles in allem laufe das Geschäft dank der Wirtschaftslage in China relativ gut, aber was den deutschen Unternehmen Sorgen mache, seien die Weltwirtschaft und die geopolitische Lage. Dies führe zu Unsicherheit und verzögere wichtige Entscheidungen.

Zur Auffassung der Bundesregierung, daß es ein „De-Risking“ geben müsse, d.h. eine Verringerung der Abhängigkeit von China, sagt Pörschmann: „Unsere Wertschöpfung in Deutschland und Europa hängt davon ab, ob wir aus China gewisse Schlüsselprodukte kriegen. Deshalb sind wir dabei, das umzuorganisieren. Das ist aber noch nicht abgeschlossen. Wir sind noch mittendrin. Ein Weg dabei ist: Wertschöpfung in China für China. Das macht man dann entweder mit chinesischen Lieferanten oder wir sagen unseren deutschen Partnern, sie sollen mit nach China kommen. Große Firmen nehmen ihre Zulieferer oftmals mit und helfen beim Start auf dem chinesischen Markt.“

Pörschmann widerspricht den Behauptungen der Bundesregierung und der EU-Kommission, die großen deutschen Investitionen in China gingen in die falsche Richtung: „Diese Kritik verkennt die Wirklichkeit. In China zu investieren, ist für deutsche Unternehmen ein Teil des De-Risking.“ Was auch immer Baerbock bei ihrer Reise vertreten hat, es waren definitiv nicht die Interessen der deutschen Maschinenbauer.

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