Deutsche Immobilienbranche läuft in den Ruin

In jüngster Zeit wird fast täglich vor dem zu erwartenden erheblichen Rückgang des deutschen Immobilienmarktes gewarnt. Projektentwickler stehen vor einer doppelten Gefahr: Zum einen lassen sich Projekte und Gewinne wegen bürokratischer Verzögerungen und einer endlosen Liste von Umweltvorschriften nicht realisieren; zum anderen basieren die Vorinvestitionen in vielen oder den meisten Fällen auf Bankkrediten, die schneller fällig werden, als die Projekte Einnahmen generieren. Hinzu kommen Millionen Quadratmeter unvermieteter Büroräume aus der Zeit der Pandemie.

Insider warnen, daß deshalb bis zu 30% der Projektentwickler in den nächsten 12 Monaten Insolvenz anmelden müssen. Der Wohnungsbausektor ist stark in Mitleidenschaft gezogen, weil Haushaltskürzungen auf verschiedenen Ebenen dazu geführt haben, daß öffentliche Bauvorhaben nicht in Angriff genommen, sondern an private Investoren und Bauträger vergeben wurden. Gleichzeitig verschärfen die „grünen“ Anti-Emissionsvorschriften zusammen mit den steigenden Energie- und Materialkosten die chronischen Probleme des Sektors.

Eine unmittelbare Folge ist, daß die Regierung ihr Versprechen, jährlich 400.000 Wohnungen zu bauen – davon 100.000 für einkommensschwache Mieter -, nicht einhalten kann. Nach Ansicht von Experten sind selbst 200.000 schwer zu erreichen. In Anbetracht des Rückstands der letzten 20-25 Jahre von etwa 4 Millionen Wohnungen wird dies mit Sicherheit die sozialen Spannungen verschärfen, was sich bei Wahlen in zunehmender Ablehnung der drei Regierungsparteien (SPD, Grüne, FDP) niederschlagen dürfte.

Unterdessen wird wegen der erheblichen Einbrüche in der Industrieproduktion von 12-20% (gegenüber dem Vorjahr) immer dringlicher vor einer Deindustrialisierung des Landes gewarnt. Die jüngste Warnung kommt vom Verband der Chemischen Industrie (VCI) in einem Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz im Vorfeld der am 27.9. geplanten Krisensitzung mit dem Kanzler und mehreren Ministern. In dem VCI-Brief mit dem Titel „Deindustrialisierung stoppen!“ heißt es:

„Daß die viel zu hohen Energiekosten für die Industrie dringend gesenkt werden müssen, ist mittlerweile weitgehend Konsens – nicht nur in der Industrie selbst, sondern bis auf wenige Ausnahmen auch in Politik und Wissenschaft. Um der Forderung nach einem Industriestrompreis noch mehr Nachdruck zu verleihen und hoffentlich auch die letzte Skepsis auszuräumen, hat sich die schlagkräftige und einzigartige ,Allianz pro Brückenstrompreis‘ formiert: Darin kämpfen die Verbände der energieintensiven Branchen Seite an Seite mit den Gewerkschaften für den Erhalt des Standorts. Zusammen vertreten sie mehr als 1,1 Millionen Beschäftigte in über 8.000 Unternehmen.

Insgesamt hängen hieran bis zu 2,4 Millionen Arbeitsplätze und gut 240 Milliarden Euro Wertschöpfung.“

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