Chinesisches Radio interviewt Lyndon und Helga LaRouche zur AIIB

Die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB), die China im Oktober 2013 erstmals vorgeschlagen hat, hat am 25.12. in Beijing offiziell ihre Satzung in Kraft gesetzt, nachdem 17 Gründungsstaaten, die zusammen mehr als 50% der Anteile halten, sie ratifiziert hatten. Die chinesischen Behörden betonen, daß die AIIB neben den 57 angemeldeten Gründungsmitgliedern weiteren Ländern offensteht.

Die neue Bank mit 100 Mrd.$ Kapital wird Mitte Januar die Arbeit aufnehmen und etwa zur Jahresmitte die ersten Kredite für Infrastrukturprojekte vergeben, hauptsächlich für Energie, Verkehr, Logistik und Umwelt.

Beijing hatte die neue Bank vor allem wegen des dringenden Infrastrukturbedarfs in Asien angeregt, der sich nach chinesischen Schätzungen auf 700 Mrd.$ jährlich beläuft. Die Weltbank und die vom Westen gesteuerte Asiatische Entwicklungsbank (ADB) investieren aber nur etwa 20 Mrd.$ im Jahr.

Zwei Tage nach der Gründung wurden Lyndon LaRouche und Helga Zepp-LaRouche am 27.12. von China Radio International (CRI) zur Bedeutung der AIIB interviewt. Auf die erste Frage, ob deren Entscheidung, die ersten Kredite in Dollars zu vergeben, richtig war, antwortete LaRouche, der Dollar stehe wegen des Zusammenbruchs der US-Wirtschaft vor einer rapiden Entwertung, während China und sein Renminbi (RMB) sich im Aufschwung befinden. Die Gefahr liege nun darin, daß die Regierung Obama diese Dynamik nur aufhalten kann, indem sie einen Krieg und sogar Nuklearkrieg anfängt.

Helga Zepp-LaRouche antwortete auf eine Frage nach dem Unterschied zwischen der AIIB und der ADB, letztere gehöre noch zum alten System der Globalisierung, das auf Spekulation basiert und nun zusammenbricht. Dagegen stehe die AIIB für ein ganz anderes, neues Bankmodell zur Finanzierung von Realwirtschaft und Infrastruktur.

CRI fragte Zepp-LaRouche dann, ob diese neue Finanzierungsmethode ein diplomatischer Rückschlag für die USA sei. Sie antwortete, das hänge davon ab, was man unter den USA verstehe: „Wenn man unter den USA ein anglo-amerikanisches Imperium versteht, war das wirklich ein Rückschlag. Aber dort liegt nicht das wahre Interesse der Vereinigten Staaten.“ Chinas Präsident Xi Jinping habe immer deutlich gemacht, daß die Neue Seidenstraße und die AIIB „auf der Win-Win-Idee beruhen, offen für alle sind und allen beteiligten Ländern nutzen sollen“. Deshalb müßten die USA sich in den nächsten Wochen grundsätzlich entscheiden, ob sie sich der Dynamik wirtschaftlicher Entwicklung anschließen oder ob sie versuchen, diese mit allen Mitteln, auch Krieg, zu verhindern.