China, Europa und die Neue Seidenstraße: Harmonie der Interessen

Zur Eröffnung der Konferenz gab Helga Zepp-LaRouche einen Überblick über die aktuellen Gefahren, aber auch die sehr reale Chance eines ganz neuen Paradigmas auf der Welt, das Präsident Xi als erster vorgeschlagen hat und das seither von immer mehr Nationen angenommen wird.

Die Neue Seidenstraße sei das größte Industrie- und Infrastrukturprogramm der Geschichte, und Europa dürfe die Chance der Beteiligung daran nicht verstreichen lassen. Tatsächlich beruhe Chinas „Wirtschaftswunder“ der letzten 40 Jahre auf den gleichen realwirtschaftlichen Prinzipien wie das deutsche Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit, die u.a. auf Alexander Hamilton, Friedrich List, Matthew und Henry Carey zurückgehen.

Diese Prinzipien ermöglichten es China, in den letzten Jahrzehnten 700 Millionen Menschen aus extremer Armut zu befreien. Die Neue Seidenstraße, betonte Zepp-LaRouche in Lyon wie in Essen, sei mehr als eine Ansammlung von Verkehrsprojekten, vielmehr hebt die verbesserte Infrastruktur die gesamte Volkswirtschaft der beteiligten Staaten, darunter landeingeschlossene Länder Asiens, auf eine höhere Ebene.

Prof. Shi Ze vom Chinesischen Institut für Internationale Studien gehörte sowohl in Lyon als auch in Essen zu den Hauptrednern. Er betonte, die Beteiligung an der Neuen Seidenstraße stehe allen Ländern offen, auch in Europa, niemand werde diskriminiert. Inzwischen sei die Neue Seidenstraße keine bloße Idee mehr, wie in dem Augenblick, als Präsident Xi sie verkündete, sondern sie befinde sich mitten in der Verwirklichung. Dabei herrsche der Grundsatz „Harmonie in der Vielfalt“ – eine Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Kulturen und Zivilisationen, die allen Beteiligten nutzt.

Shi, der seit mehreren Jahren in Europa und in China eng mit dem Schiller-Institut zusammenarbeitet, dankte dem Institut ausdrücklich für seine Bemühungen zur Förderung der Seidenstraße und des Dialogs der Kulturen.

Zur Kultur verwies Helga Zepp-LaRouche besonders auf die Übereinstimmungen der konfuzianischen Tradition in China, die heute wieder systematisch gefördert wird, und den Höhepunkten der europäischen Kultur, wie sie Nikolaus von Kues beispielhaft verkörperte. Es sei jetzt dringend notwendig, die multilateralen Beziehungen auf dieser Ebene zu etablieren und sich von dem bisher vorherrschenden Konfrontationskurs abzuwenden.

Print Friendly, PDF & Email