China baut Industrie und Infrastruktur in Afrika aus

Am Vorabend des 27. Gipfels der Afrikanischen Union (AU), der am 17.7. in Ruandas Hauptstadt Kigali begann, betonte einer der führender AU-Vertreter, Ibrahim Mayaki: „Wir zählen darauf, daß China weiterhin die Industrialisierung in Afrika fördert, zumal Afrika der jüngste Kontinent der Erde ist.“

Tatsächlich arbeitet Beijing im Zusammenhang mit Präsident Xi Jinpings Projekt des Wirtschaftsgürtels der Seidenstraße und der Maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts voller Optimismus am Ausbau von Industrie und Infrastruktur in Afrika. Um nur einige der neuesten Projekte zu nennen:

Tansania: Chinas Export-Import-Bank gibt Tansania einen Kredit über 7,6 Mrd.$ für den Ausbau ihrer Central Railway Line, der Bahnstrecke zwischen Daressalam über Dodoma zum Hafen Kigoma am Tanganjikasee. Wie Railway Africa berichtet, dient der Kredit „dem Bau einer 2190 km langen Strecke mit Standardspurbreite als Ersatz für die verfallene Linie mit 1000 mm Spurbreite, die 1905 gebaut wurde“.

Tansanias Präsident Dr. John Beer Magufuli lobte den potentiellen Nutzen des Projekts für die wirtschaftliche Entwicklung im Land, aber auch zur Verbesserung regionaler Handelsverbindungen, „für einen Aufschwung der Volkswirtschaften Tansanias und seiner landeingeschlossenen Nachbarn wie Uganda, Ruanda, Burundi und der Demokratischen Republik Kongo“.

Südafrika: China ist schon Südafrikas größter Handelspartner. Jetzt will ein Konsortium chinesischer Investoren für 2,8 Mrd.$ dort eine Wirtschaftszone errichten und betreiben. Der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge wird die Gruppe in der Sonderwirtschaftszone Musina-Makhado in der Provinz Limpopo in Stromerzeugung, Roheisen- und Stahlwerke und andere Rohstoffindustrie investieren. Die Projekte werden innerhalb von fünf Jahren umgesetzt und sollen in der Region fast 21.000 Arbeitsplätze schaffen.

Äthiopien: Mitte Juli wurde ein von China gebauter Industriepark in Hawassa, 275 km südlich von Addis Abeba, eröffnet. In der 1,3 Mio. m2 großen Industriezone sollen Textilien hergestellt werden, berichtete Xinhua. Yuan Li, Chef des Bauunternehmens China Civil Engineering Construction Corporation (CCECC), das die Zone plant und baut, erklärte dazu, der Hawassa Industrial Park (HIP) habe bereits 15 große produzierende Unternehmen aus China, Indonesien, den USA und Äthiopien gewinnen können. Wenn der HIP in vollem Umfang arbeitet, soll er 60.000 Menschen beschäftigen und 1 Mrd.$ Exporteinnahmen erzielen.

Ministerpräsident Hailemariam Desalegn betonte, bisher mache die Industrie nur 5% von Äthiopiens BIP aus, und wenn das Land seine wirtschaftlichen Versprechen halten wolle, dann müsse es diesen Anteil steigern. Er wies außerdem darauf hin, daß Äthiopien und der HIP Teil von Chinas Initiative „Ein Gürtel, eine Straße“ seien.

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