Berliner Verkehrskonferenz befaßt sich mit möglichen Magnetbahnprojekten

Im Rahmen der jährlichen internationalen Verkehrskonferenz „Innotrans“ fand in Berlin vom 23.-26.9. erstmals eine Magnetbahnkonferenz „Maglev 2016“ mit Vorträgen und Diskussionen über potentielle Magnetbahnprojekte in zahlreichen Ländern statt. Dies könnte zu einem Durchbruch für die neue Technik führen, die in Deutschland erfunden und entwickelt, aber später im Rahmen der „grünen“ industrie- und technikfeindlichen Politik aufgegeben wurde.

China baute dann die erste und einzige kommerzielle Magnetbahnlinie der Welt, vom Stadtzentrum zum internationalen Flughafen von Shanghai.

In Indien gibt es Überlegungen zu mehreren Strecken für Ballungsräume sowie neue Städte, die im Rahmen des Programms „100 Smart Cities“ der indischen Regierung entstehen sollen. Es handelt sich um Nahverkehrszüge für Pendler in städtischen Gebieten. Experten weisen jedoch darauf hin, daß Magnetbahnen sogar noch etwas billiger sind als Hochgeschwindigkeitszüge, wenn längere Strecken gebaut werden. Die Inder haben auch Kontakt zu den Ingenieuren aufgenommen, die ursprünglich die deutsche Magnetbahn Transrapid entwickelt haben.

In Johor in Malaysia ist eine Magnetbahn im Gespräch, und ein chinesisches Unternehmen arbeitet an einer Machbarkeitsstudie.

Ein deutsches Forscherteam stellte in Berlin das System SupraTrans vor, eine Magnetbahn mit Supraleittechnik, an der am Leibniz-Institut für Materialforschung in Dresden gearbeitet wird. Das System befindet sich noch im Anfangsstadium, aber die beteiligten Ingenieure berichteten über Interesse russischer, indischer und chinesischer Städte an der Technologie. Die Fahrbahn soll mit neuartiger korrosionsfester und supraleitender Keramik gebaut werden.

Doch in Deutschland will die Regierung die ehemalige Teststrecke bei Lathen, die seit 2011 nicht mehr genutzt wird, abbauen und am 25.10. den letzten Transrapidzug versteigern.

Ein ähnliches Schicksal erlitt „Cargocap“, ein Projekt eines deutschen Unternehmens für ein unterirdisches Frachtsystem für Industrie und Städte. Allerdings prüft die Schweiz eine solche Option. Dort setzt sich das Team „Cargo sous terrain“ dafür ein, Frachtverkehr unterirdisch abzuwickeln, um die ständigen Staus auf Autobahnen und Straßen zu vermeiden. Der Vorschlag ähnelt dem deutschen CargoCap, könnte aber ein noch größeres Frachtvolumen bewältigen, und er wird von einigen Verkehrsplanern unterstützt. Man rechnet nämlich damit, daß der Güterverkehr in der Schweiz bis 2030 um 45% zunehmen wird, was sich mit den Autobahnen, insbesondere der völlig überlasteten A1, unmöglich bewältigen läßt.

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