Bauernprotest in der EU entwickelt sich zum Massenstreik

Je mehr der Bumerang-Effekt der Sanktionen gegen Rußland spürbar wird und die Hyperinflation der Rohstoffpreise bei den Privathaushalten ankommt, kippt die Stimmung in der europäischen Bevölkerung, von anfangs überschwenglicher Befürwortung der Anti-Rußland-Politik zu einer echten Revolte gegen die etablierten Eliten. Am deutlichsten zeigt dies der Massenstreik, der die Niederlande lahmlegt und der sich in ganz Europa nicht nur unter den Landwirten, sondern auch in anderen Produktionsbereichen ausbreitet (vgl. SAS 27, 28/22).

Der niederländische Protest begann als Revolte gegen den Verstoß, durch die EU-Richtlinien zur Reduzierung der Stickstoffdünger die Landwirtschaft zu ruinieren, und entwickelte sich zu einem allgemeinen Aufstand der Bevölkerung gegen die Regierung. Lastwagenfahrer, Feuerwehrleute und normale Bürger haben sich angeschlossen und blockieren mit täglichen Demonstrationen Innenstädte und Autobahnverkehr. Deutsche Landwirte fahren über die Grenze, um sich an den Aktionen zu beteiligen, während andere in deutschen Städten auf die Straße gehen.

In Italien demonstrierten Bauern Ende Juni in Kalabrien und am 14.7. in Brescia und Mailand. In Kalabrien richtet sich dies gegen die hohen Treibstoff- und Düngemittelpreise, die Milchbauern in Brescia und Mailand sind wegen der illegalen Geldstrafen für „Überproduktion“ in Aufruhr.

Auch in Polen, Spanien und in vielen anderen Teilen der Welt finden Bauernproteste statt, worüber die Mainstream-Medien jedoch kaum berichten.

Neben den unmittelbaren konkreten Forderungen prangern alle diese Demonstrationen die Finanzspekulation als treibende Kraft hinter der Zerstörung der Landwirtschaft an, ebenso wie die politische Klasse, die die Interessen der Spekulanten verteidigt. Auf einem Traktorschild in Deutschland war zu lesen: „Wir denken in Generationen, nicht in Wahlzyklen!“ und ein anderes: „Keine Bauern, kein Essen, keine Zukunft!“

Kanadische Trucker veröffentlichten zur Unterstützung der Proteste der Landwirte ein Video „Die ganze Welt macht es wie Holland“ und kündigten für den 23.7. einen Aktionstag an. Das Video handelt von gewaltfreier Aktion, mit Redeausschnitten von Martin Luther King und Fotos von aktuellen Demonstrationen von Bauern, Fischern, Truckern u.a. sowie Szenen aus dem 20. Jahrhundert.

Der Protest der Landwirte ist ein Vorgeschmack auf das, was im Herbst zu erwarten ist, wenn die Verbraucherpreisinflation die Haushalte mit voller Wucht trifft und die korrupten europäischen Eliten versuchen, Energierationierungen durchzusetzen.

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