Anna Netrebkos Triumph in Wiesbaden

Die berühmte russisch-österreichische Opernsängerin Anna Netrebko feierte am 5. und 7.5. in Wiesbaden den Triumph der universellen Kultur, trotz einer massiven Mobilisierung der Pro-Ukraine-Lobby, die bis zur letzten Minute versuchte, ihren Auftritt zu verhindern. Der Intendant des Wiesbadener Staatstheaters, Uwe Eric Laufenberg, hatte die Starsopranistin für eine konzertante Aufführung von Verdis Nabucco für die Maifestspiele 2023 engagiert.

Aus Protest unterbanden die ukrainischen Behörden die Teilnahme eines Kiewer Orchesters an einer anderen Veranstaltung der Maifestspiele und mobilisierten, unterstützt von der EU-freundlichen Lobbygruppe Europa-Union, die lokalen und regionalen Verwaltungen, um die Absage von Netrebkos Teilnahme zu fordern. Doch Laufenberg widersetzte sich jedem Druck.

Kurz vor der Nabucco-Premiere am 5.5. versammelten sich Demonstranten vor dem Theater, angeführt von örtlichen Vorsitzenden der Europa-Union und dem ukrainischen Konsul. Doch statt der erwarteten „mindestens tausend“ Teilnehmer kamen nur zwischen 150 und 350, je nach Medienberichten.

Drinnen füllten eintausend Besucher das ausverkaufte Theater. Das Konzert war ein durchschlagender Erfolg, wie die Frankfurter Allgemeine und der Wiesbaden Sensor berichten. Die FAZ lobte Netrebkos Fähigkeit, die (für sie) ungewöhnliche Rolle der Abigaille in allen Facetten darzustellen, während der Sensor schrieb, sie klinge oft „wie nicht von dieser Welt“. Es gab tosenden Zwischenapplaus und am Ende stehende Ovationen, welche die wenigen Buhrufe der erwarteten Netrebko-Gegner übertönten.

(Die Europa-Union, die den Protest organisierte, gehört zur Union der Europäischen Föderalisten, die einen europäischen Bundesstaat fordert. Sie hat erst kürzlich die Forderung des französischen Präsidenten Macron nach mehr Souveränität Europas und größerer Autonomie von den USA als gefährlich und illusorisch zurückgewiesen.)

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