Andere Zeiten: Präsident Trump lobt das Amerikanische System

US-Präsident Donald Trump sprach letzte Woche bei zwei verschiedenen Gelegenheiten davon, daß man das „Amerikanische System“ erneuern müsse, und er definierte dieses System als: Aufbau einer großen Industrienation, Schutzzölle, fairer Handel, Infrastrukturinvestitionen und gute Arbeitsplätze. Als historische Vertreter dieser Politik nannte er namentlich Alexander Hamilton, die Präsidenten George Washington, Abraham Lincoln und William McKinley sowie den Staatsmann Henry Clay.

Damit hat der Präsident den historischen Kampf zwischen dem ursprünglichen amerikanischen Modell der Wirtschaftsentwicklung und dem auf Ausbeutung und Kolonialismus gestützten Britischen Empire ins Rampenlicht gerückt. Für alle, die mit dem Ökonomen Lyndon LaRouche vertraut sind, dürfte dies sehr bekannt klingen, schließlich steht die Erneuerung des Amerikanischen Systems der politischen Ökonomie seit 40 Jahren im Mittelpunkt der Kampagnen LaRouches und seiner politischen Bewegung.

Trump bezog sich auf diese Präzedenzfälle zunächst in einer Kundgebung in Kentucky am 20.3. und dann am folgenden Tag ausführlicher in einer Aktivistenversammlung der Republikanischen Partei. LaRouche sagte, dies zeige, daß der Präsident diese Dinge nicht sagt, um kurzfristig politisch Kapital daraus zu schlagen, sondern um die Bevölkerung und seine Unterstützer (und vielleicht auch sich selbst) über die unbekannte oder vergessene Geschichte Amerikas aufzuklären. Fest steht, daß die politischen Eliten des Landes in den letzten Jahrzehnten eine radikal andere Wirtschaftspolitik betrieben, und das ist ein wesentlicher Grund, weshalb der „Außenseiter“ Trump erst gut ein Dutzend republikanische Konkurrenten und danach Hillary Clinton besiegen konnte.

Der Ökonom Henry Carey, ein Berater Lincolns, war am deutlichsten in der Darstellung des Gegensatzes zwischen dem Amerikanischen System und dem Britischen System. Carey entwickelte zudem das Konzept der „Harmonie der Interessen“: daß die Interessen der Unternehmer und der Beschäftigten im Kern übereinstimmen, weil sie alle von einer wachsenden Wirtschaft und von kultureller Entwicklung profitieren. Dieses Konzept widerlegte sowohl die Parteigänger des oligarchischen Systems als auch die des „Klassenkampfs“. Eine solche Harmonie der Interessen ist auch bestens vereinbar mit der „Win-Win-Kooperation“, für die sich heute die chinesische Führung einsetzt.

Am 21.3. bezog sich Trump auf den Bau der Transkontinentalen Eisenbahn, den Lincoln (ein Republikaner) als Gesetz unterzeichnete und der das Land von einem Ozean zum anderen einte, sowie auf Präsident Eisenhower, der 1956 das Gesetz für den Aufbau des landesweiten Autobahnnetzes unterzeichnete, „das uns als Nation einte“. (Trump hätte auch die Beiträge der demokratischen Präsidenten Franklin Roosevelt und John Kennedy erwähnen können, denn dies sind keine Fragen der Parteipolitik.)

Trump kam dann auf sein eigenes Infrastrukturgesetz zu sprechen und sagte: „Stellen Sie sich die Durchbrüche vor, die verlassenen Orten neues Leben einhauchen werden. Malen Sie sich die neuen Straßen aus, die Wege durch unser ganzes Land schneiden werden – und wir brauchen sie. Und denken Sie an die neuen Erfindungen, die die Augen unserer Nation erheben werden. Und schließlich, wenn wir uns diesen neuen Wohlstand im Innern vorstellen, laßt uns auch daran arbeiten, außen wahren und dauerhaften Frieden zu schaffen…“

Später erklärte er in seiner wöchentlichen Videoansprache am 25.3. den Bürgern die Bedeutung des Gesetzes für die Weltraumbehörde NASA, das er gerade unterzeichnet hatte. Es bekräftige „unsere nationale Verpflichtung auf die Mission der NASA für Forschen und Entdecken“ und die „Erweiterung der Grenzen des Wissens“. Die größten Entdeckungen der NASA könnten viel lehren, u.a. daß „wir den Mut brauchen, Antworten an Orten zu suchen, wo wir noch nie gesucht haben“.

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