Amerika zuerst – oder ein gemeinsames Haus für die Zukunft der Menschheit?

Nach der giftigsten Übergangsperiode der jüngeren US-Geschichte, mit beispiellosen „Fake News“ und Verleumdungen sowie fortgesetzten Versuchen einer Farbenrevolution gegen den gewählten Präsidenten, wurde Donald Trump am 20.1. als neuer Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Seine Antrittsrede war eine diffuse Mischung aus Versprechungen und Drohungen unter dem Motto „Amerika zuerst“, über den Rest der Welt sagte er kaum etwas.

Lyndon LaRouche sagte unmittelbar nach der Rede, sie mache einen sehr konfusen Eindruck und habe kein tieferes Prinzip zum Ausdruck gebracht. Man müsse abwarten, was sich unter der Oberfläche verbirgt und welche Politik die neue Regierung in den verschiedenen Bereichen tatsächlich umsetzen kann. Die wichtigsten Fragen sind, wie Trump im Inland Wirtschaftswachstum und Beschäftigung ankurbeln will, und wie seine Außenpolitik insbesondere zu Rußland und China aussehen wird. Wenigstens scheint Trump entschlossen, die Ära der endlosen Kriege unter den Präsidenten Bush und Obama zu beenden.

Trumps Ziele, den Niedergang der amerikanischen Industrie umzukehren und massiv in die Infrastruktur zu investieren, klingen vielversprechend. Aber Lyndon und Helga LaRouche betonen beide, daß die alles entscheidende Frage ist, ob Trump die Glass-Steagall-Bankentrennung wieder einführt, um die aberwitzige Spekulation und Bankenrettungen zulasten der Steuerzahler zu beenden, so wie er es in der Endphase des Wahlkampfs versprochen hatte. Hierzu gibt es aus seinem Umfeld widersprüchliche Signale.

Helga Zepp-LaRouche schreibt in einem Artikel vom 21.1.:

„Trump hat natürlich recht, wenn er den beklagenswerten Zustand der amerikanischen Industrie als Folgeerscheinung der Globalisierung, die Drogenplage, die Kriminalität etc. problematisiert. Das Problem mit seiner Kampfansage ,America First’ ist jedoch, daß die Geschichte sich längst über den Punkt hinaus entwickelt hat, an dem die Verteidigung auch noch so legitimer nationaler Interessen adäquat ist.

Die Alternative zur Globalisierung anglo-amerikanischer Prägung, d.h. zu einem System zugunsten der internationalen Finanzoligarchie auf Kosten des Gemeinwohls, ist nicht ein Rückfall in reine Nationalstaatlichkeit. Die Universalgeschichte der Menschheit hat längst den Punkt erreicht, an dem nur ein völlig neues Paradigma den Weg auf die nächste Stufe der Evolution führen kann. Dieses neue Paradigma muß die gemeinsamen Interessen der Menschheit voranstellen und von der Idee der einen Menschheit mit einer gemeinsamen Zukunft als übergeordnetem Begriff aller legitimen nationalen Interessen ausgehen, die aber niemals im Widerspruch zu den Interessen der Menschheit als ganzer stehen dürfen. Dieses neue Paradigma muß sich von der Axiomatik der Globalisierung ebenso deutlich unterscheiden wie die Neuzeit vom Mittelalter.“

Mit dem gleichen Thema befaßte sich der chinesische Präsident Xi am 18.1. in seiner Rede am Sitz der Vereinten Nationen in Genf. Eine Zusammenarbeit in diesem Geist mit China wäre der beste mögliche Weg, wie Trump sein Versprechen, Amerikas Industrie und Infrastruktur wieder aufzubauen, erfüllen kann. Auch die Europäer sollten sich dieser Dynamik der Neuen Seidenstraße anschließen und sich von der EU befreien.

Zepp-LaRouche erklärt: „Die Alternative zu ,Amerika zuerst’ liegt in dieser internationalen Kooperation aller Nationen dieser Welt zum gegenseitigen Vorteil aller.“

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