„Überraschung“: Hedgefonds heizen die Lebensmittelpreise an!

Das offizielle Narrativ, die Energie-, Lebensmittel- und anderen Rohstoffpreise stiegen in erster Linie wegen China und in zweiter Linie wegen Rußland und seinem Krieg in der Ukraine, hat so viel an Glaubwürdigkeit verloren, daß selbst etablierte Medien mit der Propagandalinie brechen. Wie wir dokumentiert haben, begann die Hyperinflation der Rohstoffpreise lange vor dem Krieg und wurde von Hedgefonds geschürt, die Liquidität aus Finanzanlagen in Rohstoffderivate umschichteten (vgl. SAS 24, 41/21 u.a.).

Auch ein Team der niederländischen Denkfabrik Lighthouse dokumentierte kürzlich, daß der Anstieg der Lebensmittelpreise auf dem Weltmarkt eine Folge der Spekulation der Hedgefonds und nicht „Rußlands Schuld“ ist. Über den Lighthouse-Bericht wurde in der deutschen Sendung Plusminus (ARD) und in der indischen Sendung The Wire ausführlich berichtet.

„Die Weltmarktpreise für Lebensmittel haben im März den höchsten Stand aller Zeiten erreicht. Während Millionen mehr Menschen auf der ganzen Welt mit Hunger konfrontiert sind, überschwemmen Spekulanten die Rohstoffmärkte, um aus den eskalierenden Preisen Profit zu schlagen“, so Lighthouse in der Präsentation ihres Berichts.

„Nach Rußlands Einmarsch in die Ukraine begannen internationale Banken, Möglichkeiten für Kleinanleger zu entwickeln, auf steigende Lebensmittelpreise zu wetten. Am 7. März, als der Weizenpreis seinen bisherigen Höchststand erreichte, veröffentlichte das Vermögensverwaltungsteam von JP Morgan einen Artikel, in dem es seine Kunden ermutigte, in Agrarfonds zu investieren.

In der ersten Märzwoche flossen 4,5 Mrd.$ in auf Rohstoffe spezialisierte börsengehandelte Fonds (ETFs, die öffentlich gehandelt werden können). Im April zogen zwei der wichtigsten börsengehandelten Agrarfonds Nettoinvestitionen in Höhe von 1,2 Mrd.$ an – im Vergleich zu nur 197 Mio.$ im gesamten Jahr 2021.

Während sich eine weitere Lebensmittelpreiskrise abzeichnet, mit Berichten über Brotpreise, die sich in nahrungsunsicheren Ländern in Afrika und im Nahen Osten mehr als verdoppelt haben, enthüllen wir, wie die Finanzaufsichtsbehörden sich mächtigen Lobbygruppen beugten, indem sie die nach der letzten Krise 2008 vorgeschlagenen Beschränkungen für exzessive Spekulation aufweichten.“

Das Plusminus-Team bat um eine Stellungnahme der EU-Kommission, die am 7.7. zurückschrieb: „In dieser unsicheren Situation sind die Märkte sehr nervös und sehr volatil. Wir halten das Verhalten der Märkte in Situationen knappen Angebots und hoher Unsicherheit für nicht außergewöhnlich.“

Es ist bemerkenswert, daß gerade in den Niederlanden einige Wahrheiten über die wahren Ursachen der Rohstoffpreisinflation ans Licht kommen, dort lehnt sich praktisch die gesamte Bevölkerung gegen die Oligarchie auf (s.u.). Was fehlt, ist die Lösung: mit einer Glass-Steagall-Bankentrennung die Liquidität für die Zockerwirtschaft kappen und branchenfremde Händler von den Terminmärkten ausschließen. Das wird nicht nur zu einem sofortigen Fall der Rohstoffpreise führen, sondern auch den bankrotten Zustand des globalen Finanzsystems offenlegen. Damit sich die Wirtschaft erholen kann, müssen dann die nächsten Schritte von LaRouches „Vier Gesetzen“ umgesetzt werden: Nationalbanken, Kredite für Infrastrukturprojekte und ein neues Währungs- und Kreditsystem (Neues Bretton Woods).

Print Friendly, PDF & Email