Tektonische Verschiebungen signalisieren das Ende der kolonialen Ära

Am Samstag, den 9.9. – am Eröffnungstag des G20-Gipfels in Indien, kurz nach dem BRICS-Gipfel in Südafrika und inmitten der wachsenden Gefahr eines neuen Weltkriegs -, veranstaltet das Schiller-Institut mit Unterstützung von EIR eine internationale Online-Konferenz mit dem Titel „Laßt uns gemeinsam mit der globalen Mehrheit ein neues Kapitel der Weltgeschichte aufschlagen!“ In der Einladung wird dargelegt, was in der aktuellen strategischen Lage auf dem Spiel steht:

„Die Welt befindet sich derzeit in einem Umbruch, wie er nur einmal in tausend Jahren vorkommt: Das Zeitalter des Kolonialismus, das im 16. Jahrhundert begann und fast 600 Jahre gedauert hat, neigt sich dem Ende zu. Die Länder des Globalen Südens, die bei weitem die Mehrheit der Menschheit stellen, entledigen sich gerade der Überreste der kolonialen Unterdrückung, wie sie in Form von internationaler Kontrolle über ihre Ressourcen, unfairen Handelsbedingungen und finanzieller Unterwerfung und Ausplünderung durch die City of London und die Wall Street immer noch besteht. Die Länder des Globalen Südens machen ihr Recht geltend, ihre eigenen Rohstoffe zu verarbeiten und höherwertige Güter zu produzieren, um in absehbarer Zeit durch hochtechnologische Industrialisierung zu Gesellschaften mit mittlerem Einkommen aufzusteigen. Lyndon LaRouche hat jahrzehntelang die notwendigen realwirtschaftlichen Konzepte und Maßnahmen beschrieben, die diesen Übergang beschleunigen.

Es ist zu erwarten, daß der Gipfel der BRICS-Länder, der vom 22.-24.8. stattfindet, die derzeitige tektonische Verschiebung widerspiegelt: 23 Länder haben formell die Mitgliedschaft in dieser Organisation beantragt, mehr als 20 weitere informell. Anstatt diesen Prozeß als Bedrohung für den Westen zu betrachten, sollten die Nationen Europas und sogar die USA das Angebot zur Zusammenarbeit annehmen. Wenn die Länder des Globalen Nordens ihre erklärte Absicht weiterverfolgen, sich von China, dem größten Handelspartner vieler Länder des Globalen Südens, ,abzukoppeln‘ oder ,Risiken abzubauen‘, wird sich dies besonders verheerend auf die europäischen Volkswirtschaften auswirken, die sich bereits in einem Prozeß der Deindustrialisierung befinden.

Noch grundlegender: Wenn der Westen an seiner Politik der geopolitischen Konfrontation mit Rußland und China festhält und versucht, mit Hilfe einer globalen NATO eine unipolare Welt zu erhalten, besteht die Gefahr, daß der Konflikt um die Ukraine und bald auch um Taiwan zu einem dritten, diesmal thermonuklearen Weltkrieg eskalieren könnte.

Daß es der alten Ordnung nicht gelungen ist, die Probleme von Armut, Hunger und Unterentwicklung von Milliarden Menschen in den Entwicklungsländern zu lösen, wird an der schrecklichen Migrantenkrise deutlich, in der sich Abertausende verzweifelte Menschen an den Grenzen versammeln – sei es zwischen den USA und Mexiko oder entlang des Mittelmeers, das bereits zu einem Massengrab geworden ist. Anstatt Menschen mit grausamen und inhumanen Methoden fernzuhalten, sollten wir uns mit China und anderen Schwellenländern zusammentun, um den Ländern des Globalen Südens bei der Industrialisierung zu helfen. Es gibt keinen Grund für Rivalität; es gibt für alle mehr als genug zu tun, um die existentiellen Bedürfnisse der jetzt leidenden Menschen zu erfüllen.

Welchen Weg wir einschlagen, wird höchstwahrscheinlich darüber entscheiden, ob wir in einem Weltkrieg enden, der zur Auslöschung der menschlichen Gattung führt, oder unsere Menschlichkeit bewahren und ein neues, schöneres Kapitel in der Geschichte der Menschheit aufschlagen.“

Ein vorläufiges Konferenzprogramm erscheint in Kürze auf der Webseite des Schiller-Instituts. Dort können Sie sich dort auch für die Konferenz anmelden und Zugang zur Simultanübersetzung erhalten.

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