Stoppt den Horror, beendet die geopolitischen Spiele!

Die Lage in Südwestasien hat sich in den letzten Tagen dramatisch verschlechtert. Die israelischen Streitkräfte haben ihre Operationen ausgeweitet und bombardieren, gedeckt von den USA und dem gesamten Westen, unschuldige palästinensische Kinder und Zivilisten. Gleichzeitig verschärfen sich die Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah mit israelischen Luftangriffen tiefer in den Südlibanon hinein und Gegenangriffen der Hisbollah, während die USA einen dritten Luftangriff auf mutmaßliche vom Iran unterstützte Milizenbasen in Syrien flogen. Wenn der Konflikt auf den Iran übergreift, ist zu spät, um von einem Waffenstillstand zu sprechen, und vielleicht sogar zu spät, um einen Weltkrieg zu verhindern.

Israels gezielte Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser und die wochenlange Blockade der Lieferung von Treibstoff, Lebensmitteln und Medikamenten führen weltweit zu Protesten und einem Aufschrei internationaler Hilfsorganisationen, die verzweifelt um die Rettung von Menschenleben kämpfen. Mehr als 12.000 Palästinenser wurden tot gemeldet, fast die Hälfte davon Kinder. UN-Generalsekretär Antonio Guterres, sicher kein Provokateur, sagte Reuters am 8.11.: „In allen Konflikten, die wir beobachten, geht die höchste Zahl der Tötungen von Kindern durch einen der Akteure in einem Jahr in die Hunderte. Im Gazastreifen wurden innerhalb weniger Tage Tausende von Kindern getötet.“ Er verurteilte zwar das grausame Vorgehen der Hamas, mahnte aber, man müsse die Hamas vom palästinensischen Volk unterscheiden. Denn sonst „wird die Menschheit selbst ihre Bedeutung verlieren“.

Unterdessen führen die Boden- und Luftangriffe auf die Krankenhäuser in Gaza zu einem verzweifelten Aufschrei der mit der Versorgung der Hungernden und Verletzten betrauten Organisationen. UNICEF erklärte am 10.11., das Leben von einer Million Kindern in Gaza „hängt am seidenen Faden… In den letzten 24 Stunden ist die medizinische Versorgung in den Kinderkrankenhäusern Al-Rantisi und Al-Nasr Berichten zufolge fast zum Erliegen gekommen, nur noch ein kleiner Generator versorgt die Intensivstation und die Neugeborenen-Intensivstation mit Strom.“

Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes teilte am selben Tag mit, daß das Gesundheitssystem im Gazastreifen „überlastet ist, nur noch über geringe Vorräte verfügt und zunehmend unsicherer wird“, es habe „einen Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt und das Leben Tausender Verwundeter, Kranker und Vertriebener gefährdet ist.“

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte am 9.11. vor dem UN-Sicherheitsrat, das Gesundheitssystem liege am Boden, ohne Medikamente und Treibstoff. Seit der Belagerung wurden nur 600 Lastwagen mit Hilfsgütern in die Stadt gelassen, früher waren es im selben Zeitraum 10.000. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte Volker Türk sagte nach einem Besuch des ägyptischen Grenzübergangs Rafah 8.11. zu Reportern: „In Rafah habe ich die Tore zu einem lebenden Alptraum gesehen.“

So herzzerreißend und erschütternd die Realität auch ist, so wichtig ist es, sich nicht von seinen Emotionen mitreißen zu lassen; dies wurde auch bei der jüngsten Online-Diskussion der vom Schiller-Institut mitbegründeten Internationalen Friedenskoalition (IPC) betont. Sie fand am 10.11. statt, dem 264. Geburtstag von Friedrich Schiller. Helga Zepp-LaRouche betonte in ihren Ausführungen vor den zahlreichen Friedensaktivisten, in solchen Situationen sei es wichtig, etwas Abstand zu gewinnen und über eine praktikable Lösung der Krise und die Mittel dazu nachzudenken. Dazu müsse man sich erheben und auf der Ebene des Erhabenen handeln, so wie es Schiller in seinen Schriften darstellte. „Wir müssen die Menschlichkeit aller Menschen in der Welt erkennen und entschlossen handeln.“

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