Schweizer Startup entwickelt revolutionären Thoriumreaktor

Das Genfer Unternehmen Transmutex arbeitet an einer neuen Generation von Kernkraftwerken, die Thorium statt Uran verbrennen. Der Website des Unternehmens zufolge handelt es sich um einen bahnbrechenden Energieprozeß unter der Verwendung von Teilchenbeschleunigern und Thorium, das in Gestein reichlich vorkommt. Er ist inhärent sicher, verbrennt vorhandene langlebige Abfälle, ist kostengünstig und erzeugt keine CO2-Emissionen.

Swissinfo.ch vom 30.1. zitiert den wissenschaftlichen Direktor von Transmutex, Federico Carminati, zu den Vorteilen des TMX-Start-Projekts. Die radioaktive Zerfallszeit der Thorium-Nebenprodukte betrage nur 300 Jahre, statt 300.000 Jahren wie bei Uran, und der anfallende Sondermüll wiege statt Tonnen nur einige Kilogramm. Zudem können die Nebenprodukte der Thoriumspaltung nicht zum Bau einer Atombombe verwendet werden.

Besonders interessant, daß ein Thoriumreaktor mit nuklearen Abfällen aus bestehenden Kernkraftwerken betrieben werden könnte. Wie Swissinfo berichtet, ermöglicht der Strom ultraschneller Teilchen nicht nur Abfallverbrennung und Energieerzeugung, sondern auch die Umwandlung eines Teils des Abfalls in stabile Elemente durch Transmutation.

Das Ziel sei, bis Anfang der 30er Jahre einen Demonstrationsprototyp fertig zu stellen, erklärte Carminati. Transmutex weckt bereits das Interesse ausländischer Partner. Die russische Rosatom prüft die Möglichkeit, den Reaktor zu entwickeln, und das Argonne National Laboratory, eines der wichtigsten US-Kernforschungslabors, arbeitet an Thoriumbrennstoff.

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