Schachtsche Wirtschaft und Krieg

Vor fast einem halben Jahrhundert warnte Lyndon LaRouche die westlichen Regierungen vor einer Schachtschen Wirtschaftspolitik, weil diese zu Völkermord führt. In einem Artikel vom 15. Mai 1976, „Warum ignorante Banker glauben, daß Schacht erfolgreich war“, erklärte LaRouche die Bedeutung der Wirtschaftspolitik von Hjalmar Schacht, Hitlers Wirtschaftsminister und Zentralbankchef bis 1939, den die britischen Banken in diese Positionen gebracht hatten:

„Jeder kompetente politische Analytiker weiß (…), daß es Schachts Geldpolitik war, die direkt und unausweichlich die Entstehung der verbrecherischen Praktiken der Nazis in den besetzten Gebieten und des Systems der Sklavenarbeits-Todeslager verursachte… Die gesamte Struktur der imperialistischen Verschuldung vor dem Zweiten Weltkrieg ruhte auf dem Fundament der Reparationsschulden, die der Weimarer Republik von den alliierten Siegermächten des Ersten Weltkriegs auferlegt wurden. Von 1923 bis 1928 erlebte Weimar durch eine Kombination aus Umschuldung und US-Krediten einen bescheidenen Aufschwung. Als Folge der Spekulationskrisen und des unvermeidlichen Crashs 1928-29 war die Fähigkeit der US-Wirtschaft, weitere Kredite zur Unterstützung des Welthandels zu vergeben, eingeschränkt, und die Weltwirtschaft geriet in eine Kettenreaktion, die direkt und unausweichlich zu den Folgen von 1931 und der Periode von 1932-34 führte…

Das Ergebnis, eine Art kannibalistische Umwendung der Inflation gegen den Körper der betroffenen Wirtschaft…, brachte die nationalsozialistische deutsche Wirtschaft 1936 an den Punkt der inneren Krise… Ohne die deutschen militärischen Eroberungen hätte Schachts Politik irgendwann kurz nach 1936 zum unmittelbaren Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft geführt.“

LaRouche führte dies in einem Artikel vom 4. März 1980 weiter aus:

„Für den größten Teil der deutschen Wirtschaft verhängten Schacht und Hitler eine Austerität…, die das unabhängige deutsche Unternehmertum massenhaft auslöschte und nur eine Kriegswirtschaft-Prosperität unter dem Nazi-Deutschland-Äquivalent der ,Fortune 500′ aufrechterhielt. Schacht kontrollierte die anhaltende Inflation in Deutschland, indem er für Kürzungen des Realeinkommens der deutschen Bevölkerung mit Raten sorgte, die der anhaltenden Inflation entsprachen oder sie übertrafen… Es war diese Ausplünderungspolitik, die Hitlers Regime dazu veranlaßte, den Anteil der zu versorgenden Bevölkerung zu reduzieren, erst durch Euthanasie an den Alten und Schwerkranken und später durch die Politik der ,unnützen Esser‘ mit allgemeinerem Völkermord.“

Vor diesem Hintergrund sollte man die jüngsten Nachrichten aus Deutschland betrachten, die den immer schnelleren Zusammenbruch der gesamten deutschen Industriewirtschaft dokumentieren. Im Januar schrumpfte das verarbeitende Gewerbe um 6,3% gegenüber dem Vorjahr. Der Teilsektor elektrische Ausrüstungen brach um 33% ein, Fahrzeugbau um 27%, Investitionsgüter um 13%. Das einzige, was wächst, ist die Rüstungsproduktion.

Um eine Neuauflage von Hitlers Politik und die damit verbundene Gefahr eines Atomkriegs zu verhindern, muß man deshalb die Schachtsche Politik stoppen, die die City und die Wall Street (wieder) um jeden Preis durchsetzen wollen. Dazu brauchen wir dringend eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur.

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