Pressefreiheit und Freiheit für Assange sind identisch!

Anläßlich des Welttages der Pressefreiheit am 3.5. veröffentlichte die Vorsitzende des Schiller-Instituts Helga Zepp-LaRouche die folgende Erklärung:

„Laut dem ,Narrativ‘ der Mainstream-Medien gibt es Länder, in denen die Pressefreiheit gedeiht – wie in Norwegen, das erneut den einschlägigen Index anführt -, und Länder, in denen sie unterdrückt wird. In Wirklichkeit ist ehrlicher Journalismus aus unseren Mainstream-Medien fast völlig verschwunden. Die Vorstellung einer historischen oder objektiven Wahrheit, die durch investigativen Journalismus aufgedeckt werden kann, wird unter einem Sperrfeuer von Angriffen begraben, die sie zerstören sollen. Statt dessen wird versucht, diese Wahrheit mit einer willkürlichen Vielfalt von Beschreibungen als ,Fake News‘ zu verleumden oder sie sogar schon vor ihrer Entdeckung durch ,Prebunking‘ zu unterdrücken.

Tatsächlich findet ein brutaler Kampf um die Kontrolle des ,Narrativs‘ der ,regelbasierten Ordnung‘ statt. Journalismus wurde dazu degradiert, dieses als Erfüllungsgehilfe der herrschenden Eliten durchzusetzen. Wenn das eine Übertreibung wäre, dann hätte Seymour Hersh in Norwegen einen neugeschaffenen Nobelpreis für herausragende journalistische Leistungen erhalten, und alle norwegischen Medien hätten sich in der Berichterstattung über die Rolle Norwegens bei der Sabotage der Nord Stream-Pipelines gegenseitig überschlagen.

Die Staatsoberhäupter, die sich an diesem Wochenende zur Krönung von König Charles versammeln, können ihr Engagement für Freiheit und Demokratie unter Beweis stellen, indem sie dem neu gekrönten König zu seiner ersten Amtshandlung gratulieren: Freiheit für Julian Assange!“

Am 3.5. fanden weltweit zahlreiche Kundgebungen statt, um Freiheit für Assange zu fordern, den mutigen Wikileaks-Gründer, der seit vier Jahren in einem Londoner Hochsicherheitsgefängnis auf seine Auslieferung an die USA wartet, wo ihn praktisch ein Todesurteil erwartet, weil er Kriegsverbrechen der USA und Großbritanniens aufgedeckt hat. Assange selbst richtete am 5.5. einen Brief an Charles, der in der besten ironischen Tradition eines Jonathan Swift formuliert ist:

„Anläßlich der Krönung meines Lehnsherrn hielt ich es für angemessen, Sie herzlich einzuladen, diesen bedeutsamen Anlaß mit einem Besuch in Ihrem eigenen Königreich im Königreich zu begehen: dem Gefängnis Ihrer Majestät in Belmarsh.

Sie werden sich zweifellos an die weisen Worte eines berühmten Dramatikers erinnern: ,Die Art der Gnade weiß von keinem Zwang. Sie träufelt wie des Himmels milder Regen zur Erde unter ihm.‘ [Shakespeare, Kaufmann von Venedig]… Schließlich kann man das wahre Maß einer Gesellschaft daran erkennen, wie sie ihre Gefangenen behandelt, und Ihr Königreich hat sich in dieser Hinsicht sicherlich hervorgetan…

Im Belmarsh-Gefängnis Ihrer Majestät in London, nur eine kurze Fuchsjagd vom Old Royal Naval College in Greenwich entfernt, sind 687 Ihrer treuen Untertanen inhaftiert, was den Rekord des Vereinigten Königreichs als Nation mit der größten Gefängnispopulation in Westeuropa untermauert…, eine Nation, die derzeit die größte Erweiterung von Gefängnisplätzen seit über einem Jahrhundert durchläuft.“

Assange schließt treffend: „Ich beschwöre Euch, König Charles, das Gefängnis Eurer Majestät in Belmarsh zu besuchen, denn dies ist eine Ehre, die einem König gebührt… Und möge die Gnade der Leitstern Eures Königreichs sein, innerhalb wie außerhalb der Mauern von Belmarsh.“

Der brasilianische Präsident Lula da Silva verurteilte als einer von wenigen Staatschefs die „beschämende“ Inhaftierung Assanges und das Schweigen der sog. „freien Presse“ zu diesem Unrecht. Er wiederholte die Forderung nach der Freilassung auf einer Pressekonferenz in London am 6.5. nach seiner Teilnahme an Charles‘ Krönungszeremonie.

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