Natalja Witrenko: „Entnazifizierung ist eine Priorität für die Ukraine“

Eine Hauptrednerin auf der Konferenz des Schiller-Instituts am 19.2. war Natalja Witrenko, Vorsitzende der Progressiven Sozialistischen Partei der Ukraine und langjährige Mitarbeiterin des SI. Sie schilderte in packender Weise, was vom Westen unterstützte extremistische und faschistische Kräfte in Kiew seit dem Staatsstreich 2014 anrichten und wie das Land von westlichen Kräften benutzt wird, um eine Konfrontation und einen Krieg mit Rußland zu forcieren, während die Wirtschaft geplündert wird – unter anderem durch den IWF, den ihre Partei systematisch anprangert.

In den letzten Monaten habe jedoch eine „militaristische Psychose“ die Ukraine erfaßt. Der „extrem harte psychologische Angriff auf den Geisteszustand unserer Öffentlichkeit“ sei unerträglich geworden. Nicht nur aus den USA und Großbritannien, auch aus Polen und den baltischen Staaten strömen Waffen in das Land – nicht als Geschenke, sondern gegen Kredite in Milliardenhöhe, die Kiew zurückzahlen soll.

Wirtschaftlich hat die Ukraine allein seit Januar „14 Mrd.$ verloren… 12,5 Mrd.$ durch Kapitalflucht und 1,5 Mrd.$, die von der ukrainischen Zentralbank zur Stützung der Währung ausgegeben wurden“. Staatsschulden und Landeswährung sind zusammengebrochen, und die internationalen Kapitalmärkte sind der Ukraine versperrt. Selbst Präsident Selenskyj war schockiert über die katastrophalen Folgen der Kriegspropaganda.

Im Land „fehlen den Menschen die Mittel selbst für das Nötigste. Heute wurde bekanntgegeben, daß der Brotpreis bald um 25 oder 30% angehoben werden soll. Und das, obwohl wir aufgrund der barbarischen Renten- und Lohnpolitik bereits die ärmste Bevölkerung in Europa haben, mit der kürzesten Lebenserwartung.“

Gleichzeitig wird die Kriegspropaganda im Lande vorangetrieben, „in erster Linie von den Nazis“, Parteien und Bewegungen, die die Ideologie des sog. „ukrainischen integralen Nationalismus“ vertreten. Sie stellen Rußland als Todfeind dar, der vernichtet werden muß.

Witrenko schloß mit der Frage, was zu tun ist, um „die Situation radikal zu ändern und einen Krieg zu verhindern“. Im Inland sei die oberste Priorität die Entnazifizierung: „das Verbot aller Parteien, Bewegungen und Organisationen mit nazistischer Ausrichtung“. Dann sollte die Ukraine ihren Neutralitätsstatus wiederherstellen und einen Unionsstaat mit Rußland und Weißrußland gründen.

„Und natürlich müssen wir das Weltwirtschaftsmodell ändern. Wir erinnern uns, wie Lyndon LaRouche uns erklärt hat, daß es ohne eine radikale Änderung des Wirtschaftsmodells keine nachhaltige Entwicklung geben wird, und daß es unmöglich sein wird, die nationalen Interessen der verschiedenen Länder zu verteidigen.“

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