Kanadas Hilfe für Nazi-Kriegsverbrecher

Die westliche Welt erlebte in Kanada einen gespenstischen Moment, als sämtliche im Parlament versammelten Politiker einem ukrainischen Veteranen, der im Zweiten Weltkriegs gegen „die Russen“ gekämpft hatte, stehend tosenden Beifall spendeten. Anläßlich der Begrüßung des ukrainischen Präsidenten Selenskyj am 22.9. hatte das Parlament den 98jährigen Jaroslaw Hunka für einen „Wohlfühlmoment“ herangekarrt. Den Anwesenden wurde zwar nicht gesagt, daß er Soldat der Waffen-SS-Division „Galizien“ der Nazis gewesen war, aber alle waren begeistert, einen Mann zu ehren, der gegen die bösen Russen gekämpft hatte.

Doch halt: Haben nicht mehr als eine Million Kanadier im Zweiten Weltkrieg auf der Seite der Russen gegen Nazi-Deutschland gekämpft? In der heutigen manischen geopolitischen Verteufelung Rußlands wird die Geschichte einfach vergessen. Der Vorfall lenkte auch die Aufmerksamkeit darauf, daß der Westen heute noch Neonazis in der Ukraine unterstützt, damit sie gegen die Russen kämpfen, insbesondere seit dem Sturz der rechtmäßigen Regierung 2014. In der Ukraine selbst haben die Regierung Selenskyj und ihre Vorgänger etliche Nazi-Kämpfer offiziell und pompös verherrlicht.

Der „Held“ Jaroslaw Hunka war Mitglied der von den Nazis gegründeten, organisierten und befehligten Waffen-SS-Einheit Galizien, der schreckliche Kriegsverbrechen vorgeworfen werden, u.a. daß sie im Februar 1944 in dem Dorf Huta Pieniacka 500 polnische Zivilisten bei lebendigem Leib verbrannten. (Später besuchte SS-Chef Heinrich Himmler Hunkas Waffen-SS-Einheit und lobte ihre Bereitschaft, Polen abzuschlachten.) Ihre Kapitulation 1945 wurde von den Briten abgewickelt, die dafür sorgten, daß zwischen 1200 und 2000 ihrer Mitglieder, darunter Hunka, in Kanada Zuflucht vor den wütenden Polen, Ukrainern und Russen fanden. Seither haben alle kanadischen Regierungen weggesehen und sie nie für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen.

Eine entscheidende Rolle bei der Rekrutierung von Männern wie Hunka für die Galizien-Einheit spielte kein anderer als der Großvater der heutigen kanadischen Vize-Premierministerin, Chrystia Freeland. 2011 bestätigte Hunka auf einer Website für Veteranen dieser Einheit, daß er und andere sich auf den Aufruf des Ukrainischen Zentralkomitees, einer von den Nazis unterstützten Organisation, freiwillig gemeldet hätten. Dieser Aufruf wurde in der extrem antisemitischen, von den Nazis gegründeten Zeitung Krakivski Visti (Krakauer Nachrichten) veröffentlicht und verbreitet, deren Herausgeber von 1939-45 Freelands Großvater Mykhailo Chomiak war.

Chrystia Freeland gehörte zu denjenigen, die Hunka mit stehenden Ovationen bedachten, und sie kann sich nicht damit herausreden, die Geschichte nicht zu kennen. Seit Jahren beschreibt sie ihren Großvater als ukrainischen Patrioten und Kämpfer für die Demokratie und tut gegenteilige Behauptungen als russische Desinformation ab. Tatsächlich ist das die allgemein übliche Praxis im Westen, insbesondere seit dem Putsch von 2014. Die Schießereien auf dem Maidan, das überwältigende Votum auf der Krim für den Anschluß an Rußland, die neunjährige Bombardierung der Bewohner des Donbaß, das Hakenkreuz-Emblem der Asow-Brigade, die Nazi-Tätowierungen bei Paramilitärs, Kiews „Abschußlisten“, die Ermordung von Journalisten und Bloggern usw. – all das wird als „russische Propaganda“ bezeichnet. Daher klingen die Entschuldigungen von Ministerpräsident Justin Trudeau und den anderen Regierungen hohl, sobald die Wahrheit bekannt wird.

Print Friendly, PDF & Email