Hektische Regimewechsel-Operationen in der Karibik und Iberoamerika

Am 11.7. kam es in mehreren kubanischen Städten zu Unruhen, als Bürger gegen Stromausfälle, Lebensmittel-und Medikamentenmangel protestierten, die sich in den letzten Monaten aufgrund der Pandemie verschärft haben. Es war aber nicht die „soziale Explosion“, von der westliche Regierungen und Medien sprechen, sondern das Produkt einer ausgeklügelten Kampagne in sozialen Medien, die Tage im voraus aus dem Ausland organisiert wurde, um den Anschein zu erwecken, daß sich „das kubanische Volk endlich gegen den Kommunismus erhebt“ und unter dem Hashtag #SOSCuba eine ausländische Invasion fordert.

Staatspräsident Miguél Diaz-Canel räumte ein, viele Demonstranten brächten ihre berechtigte aufgestaute Frustration über die Schwierigkeiten des täglichen Lebens zum Ausdruck, betonte aber, es handele sich um eine Form von „unkonventioneller Kriegsführung“ und „Cyber-Terrorismus“, um eine Farbenrevolution herbeizuführen. Die Bedingungen auf der Insel seien durch die jahrzehntelange US-Wirtschaftsblockade sowie 246 zusätzliche Sanktionen der Trump-Administration noch verschärft worden. US-Präsident Biden behaupte zwar heuchlerisch, sich Sorgen um das Schicksal der Kubaner zu machen, ändere aber diese mörderische Politik nicht.

Díaz-Canel verwendet den Begriff „unkonventionelle Kriegsführung“ sehr präzise. Kubanische Behörden erstellten ein detailliertes Dossier über die subversive Rolle des globalen „Projekt-Demokratie“-Apparats mit Einrichtungen wie NED und USAID u.a., die jetzt hektisch versuchen, Kuba ihre Art von „Demokratie“ aufzuzwingen, wie 2014 der Ukraine. Führer der kubanischen Exilgemeinde in Miami fordern die USA auf, eine Invasion Kubas vorzubereiten, und der Bürgermeister von Miami, Francis Suarez, schlug vor, die Biden- Administration solle Luftangriffe auf die Insel erwägen.

Ähnliche Regimewechsel-Offensiven laufen auch anderswo in der Karibik und der iberoamerikanischen Region, angetrieben durch den globalen systemischen Zusammenbruch, der inzwischen weit außerhalb der Kontrolle Londons oder der Wall Street ist. Man betrachte Haiti. Nur vier Tage vor den kubanischen Protesten wurde Haitis Präsident Jovenel Moise ermordet, offenbar durch eine Geheimdienstoperation mit Söldnern, von denen einige „ehemalige“ Informanten oder freie Mitarbeiter des FBI und der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA waren. Nur Stunden nach dem Attentat bat der amtierende Ministerpräsident Claude Joseph die Biden-Administration um die Entsendung von Truppen, um die „Ordnung wiederherzustellen“ und lebenswichtige Infrastruktur zu schützen. Biden antwortete, die USA wollten sich vorerst darauf konzentrieren, Haitis Behörden bei der Untersuchung des Mordes zu unterstützen, aber die Tür für eine zukünftige Einmischung des US-Militärs wurde offen gelassen.

Die Kubaner rechnen zwar nicht mit einer Invasion, sie wissen aber, daß Haiti und Kuba nur 100 km voneinander entfernt sind und daß der Teil Kubas, der Haiti am nächsten liegt, die südöstliche Spitze ist, wo sich die US-Basis Guantanamo befindet…

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