Haben wir den Verstand verloren? Die dringende Aufgabe, den Frieden zu gewinnen

Die Online-Konferenz des Schiller-Instituts am 26.5. bot Vorträge und einen Austausch zwischen der Gründerin des Instituts, Helga Zepp-LaRouche, und vier Militär- und Strategieexperten aus Frankreich, Italien und den USA, die alle eine Eskalation des Konflikts zwischen Rußland und der NATO um die Ukraine verhindern wollen:

  • General a.D. Leonardo Tricarico, ehem. Stabschef der italienischen Luftwaffe,
  • Oberst a.D. Richard H. Black, ehem. Leiter der Strafrechtsabteilung der US-Armee im Pentagon und ehemaliger Landessenator von Virginia,
  • Eric Denécé, Direktor des Französischen Zentrums für Geheimdienstforschung (CF2R),
  • Ray McGovern, ehem. CIA-Offizier und Gründungsmitglied der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS).

In ihrer Eröffnungsrede („Durch den Wahnsinn der Politiker droht der Atomkrieg“) setzte Zepp-LaRouche den Schwerpunkt: „Jede politische Überlegung, die nicht mit der Betrachtung der Gefahr eines Atomkrieges beginnt, ist wertlos.“ Sie schilderte anschaulich, wie verrückt die Idee einiger im Westen ist, mit Kernwaffen Rußland und China zu „besiegen“. Sie präsentierte ausführlich den Ansatz des Westfälischen Friedens und der Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz (Panchsheel) als Ausweg aus der Krise. Damit könne man sich auf eine internationale Architektur einigen, die Sicherheit und Entwicklung aller Nationen garantiert. In diesem Sinne begrüßte sie das „Aufkommen eines blockfreien Geistes“ unter vielen Nationen, welche die anglo-amerikanische „unipolare Welt“ ablehnen. (siehe https://schillerinstitute.com/de/blog/2022/05/17)

Gen. Tricarico beantwortete mit Nachdruck die Frage: „Was können wir tun, um diesen sinnlosen Krieg zu beenden?“ (s.u.) Oberst Black gab einen fesselnden Bericht über die Ereignisse seit der „Putsch-Revolution“ 2014, die MI6 und CIA in der Ukraine gegen Rußland organisierten. Er verurteilte scharf US-Kongreßpolitiker, die behaupten: „Wir befinden uns im Krieg mit Rußland.“ Noch schlimmer sei die Biden-Regierung, die „wahnsinnig verantwortungslos“ geworden sei, weil sie sich (gar nicht so heimlich) an Kriegshandlungen gegen Rußland beteilige, darunter die Tötung russischer Generäle (s.u.).

Eric Denécé begann mit der Frage: „Wie konnte das passieren? Ich bin weder für noch gegen Rußland oder die Ukraine. Aber dieser Krieg hätte niemals stattfinden dürfen. Die NATO hätte am Ende des Kalten Krieges verschwinden sollen.“ Die westlichen Staaten, die der Ukraine Waffen liefern, seien direkt Kriegsparteien gegen Rußland. Aus seiner Sicht sei die Lehre aus der Geopolitik, „daß kein Staat seine Interessen auf Kosten der Nachbarstaaten sichern kann“.

McGovern betonte, wenn die Führung des Westens einen Weltkrieg gegen Rußland – und letztlich China – wirklich vermeiden wolle, dann müsse sie ihre Illusionen über einen „totalen Sieg“ der NATO und eine „totale Niederlage Putins“ aufgeben. Er beschrieb die psychologische Kriegsführung gegen die amerikanische Bevölkerung durch den „MICIMATT“-Komplex (Militär-Industrie-Kongreß-Geheimdienste-Medien-Hochschulen-Denkfabriken).

In der abschließenden Diskussion brachte Zepp-LaRouche die Lage auf den Punkt: „Die alte Ordnung bricht auseinander. Das alte Paradigma ist tot.“ Denkende Menschen müßten sich nun Gedanken machen, was die Prinzipien des neuen Systems sein sollen, dazu zwingen die Umstände, von Hungersnöten über Lieferengpässe und Krankheiten bis hin zu Kriegen. Vorträge und Diskussion sind auf der Webseite des Schiller-Instituts verfügbar (https://schillerinstitute.com/de/blog/2022/05/17). Einen ausführlichen Bericht über die Konferenz können Sie hier lesen (https://schillerinstitute.com/de/blog/2022/05/17)

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