Griechenland: Windkraftanlagen auf abgebrannten Wäldern?

Wer sind die Brandstifter, die Griechenland in Flammen setzen? Die griechische Nachrichtenseite Pronews.gr äußerte am 27.7. die Vermutung, daß es sich bei den Bränden in Teilen Griechenlands um Brandstiftung handelt, um geschützte Wälder für Windkraftanlagen zu roden. Als Beispiel wird ein solcher geschützter Wald genannt, wo Brände wüten und der Bau von Windparks geplant ist.

Am 17.12. 2021 wurden laut Pronews sieben Naturschutzgebiete auf Anordnung von Vize-Umweltminister Giorgos Amyras der Organisation für natürliche Umwelt und Klimawandel übertragen. Dazu gehörten der Evros-Delta-Nationalpark in der Provinz Evros und der Dadia-Lefkimi-Soufliou-Waldnationalpark, ebenfalls in Evros. Der erste Wald wurde im letzten Sommer und in diesem Jahr von schweren Bränden heimgesucht, im zweiten wüten seit über einer Woche Feuer. Die Gebiete sollen im Rahmen des Natura-2000-Programms der EU als Naturschutzgebiete ausgewiesen werden, die EU will dort jedoch Windparks zulassen, wenn sie mit der Erhaltung der regionalen Flora und Fauna vereinbar sind. Nach Waldbränden gibt es mit Flora und Fauna wahrscheinlich weit weniger Probleme.

Am 15. Juli 2021 hatte die Regierung dem Unternehmen European Wind Farms Greece ApS, einer Tochtergesellschaft der dänischen European Energy AS, eine Genehmigung zur Errichtung von Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 652,65 MW in Evros erteilt. Dadia war eines der Gebiete, in denen sie einen Windpark errichten dürfen.

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